Gleich zwei Kammerkonzerte gibt es im Badischen Staatstheater. Zunächst wird am 14. das ausgefallene 2. Kammerkonzert der Saison nachgeholt, das einen von Blasinstrumenten getragenen Bogen durch 200 Jahre Musikgeschichte von Mozart bis zu den vor wenigen Jahren verstorbenen Komponisten György Ligeti und Luciano Berio schlägt. Am 28. steht dann das fünfte Saisonprogramm auf dem Spielplan, das Haydns Streichquartett h-Moll op. 33, Nr.1, das erste der so genannten Russischen Quartette, einem echten Russen, dem ersten Streichquartett op. 50, Nr. 1 von Sergej Prokofiew gegenüberstellt und mit Arnold Schönbergs erster Kammersinfonie kontrastiert. Auch wenn Schönberg hier noch einer Haupttonart verpflichtet war, liegt im Jahr 1906 entstandene Werk bereits die Wurzel der Zwölftonmusik, mit der Schönberg die Musikwelt nachhaltig umkrempelte. Die Kammerkonzerte der Badischen Staatskapelle finden sonntagmorgens um 11 Uhr im Schauspielhaus statt. Einen reizvollen Ausflug in den Norden unternimmt die Staatskapelle am 7. (11 Uhr) und 8. mit dem 7. Sinfoniekonzert, bei dem der Norweger Arild Remmereit Musik vom den Finnen Einojuhani Rautavaara und Jean Sibelius sowie dem Dänen Carl Nielsen auf die Pulte legt. Mit dem Norweger Henning Kraggerud ist überdies als Solist von Sibelius Violinkonzert einer der neuen jungen Spitzenmusikern Skandinaviens zu erleben. In einer Kritik aus dem vergangenen Jahr heißt es über seine Interpretation des hochvirtuosen Stücks: Wie souverän und unprätentiös der 35-Jährige den teuflisch schweren Solopart bewältigte - ganz in sich ruhend, mit makelloser Intonation und lupenreiner Höhe, der sein wunderbares Instrument, eine Guarneri von 1744, ihren silbrigen Glanz noch dazu gab -, war schlichtweg phänomenal.