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Archiv: 06.2009
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Das besondere Zeltival

Das 15te in 25 Jahren

„Das Zeltival 2009 ist ein Besonderes, und das ist jetzt nicht nur ein Marketingspruch“, sagt Tollhaus-Geschäftsführer Bernd Belschner.
Das Zeltival wird ein Vierteljahrhundert alt. 1984 war es, der damals noch junge Kulturverein Tollhaus zog von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort und machte erstmals mit einem Zelt-Festival in der Karlsruher Innenstadt klar, wie es aussehen könnte, hätte man denn eine feste Spielstätte. Zum 15. Vereinsgeburtstag 1997 wurde der Name Zeltival für den nun alljährlich stattfindenden mehrwöchigen Jahreshöhepunkt im Tollhaus-Programm wieder aufgegriffen.
Das Jubiläums-Zeltival trifft zudem auf eine besondere Situation, denn am 11. Mai haben die Bauarbeiten für das neue Tollhaus-Gebäude begonnen. Das Zelt wird nördlich vom Tollhaus stehen, die stimmungsvolle „Flaniermeile“, das Aussenfoyer ist im südlichen Bereich, dazwischen liegt das Foyer. Das Zeltival wird „wenn nicht irgendetwas Unvorhergesehenes dazwischen kommt“ wirklich das letzte unter einem Zeltdach sein, denn die künftige Spielstätte ist als „Zelthalle“ mit großen Öffnungsmöglichkeiten konzipiert. All das sollte den Spaß an den 26 bis 28 Veranstaltungen (die Planungen waren bei Redaktionsschluss noch nicht hundertprozentig abgeschlossen) aber nicht trüben.
Vom 30. Juni bis 3. August bietet das Zeltival Weltmusik, Kabarett, Rock, Jazz und Pop. „Es hat sich so entwickelt, dass das Zeltival mehr in Richtung Musik geht. Der theatralische, der komödiantische Bereich ist diesmal recht klein. Ottfried Fischer steht dafür beispielsweise, oder Götz Alsmann mit der Verbindung zur Musik.“
Neuentdeckungen stehen neben außergewöhnlichen Geheimtipps und guten Bekannten. „Wir haben Weltmusik in einer ‚aktualisierten Form’, nicht so sehr die ‚gut abgehangene’ folkloristische Richtung“, erklärt Belschner und macht mit ein paar Beispielen Lust auf das diesjährige Programm: „Novalima sind so eine Band, sie verbinden traditionelle lateinamerikanische Musik mit elektronischen Elementen. Sie sind gerade auf Platz eins der World Music Charts Europe gewesen, und wir können dieses Eröffnungskonzert zu einem günstigen Preis anbieten“.
Im Jazzbereich sind neben dem Trio des amerikanischen Starsaxophonisten Joshua Redman am 17. Juli auch die Konzerte mit dem populären Heidelberger Lounge-Jazz-Projekt De Phazz, das die Big Band des Hessischen Rundfunks im Schlepptau hat, und der Auftritt der Jazzanova Liveband interessant: „Jazzanova, das ist auch was Innovatives, die werden Einflüsse aus der Clubszene auf die Bühne bringen, die spannende Frage ist, ob die Clubszene da auch kommt“, sagt Belschner.
Bands wie die bretonische Keltenrocklegende Tri Yann, die Americana-Stars Calexico, die isländische Sängerin mit dem italienischen Namen Emiliana Torrini, Bluesgitarrist Joe Bonamassa, die australischen Überflieger The Cat Empire oder die schrägen („Ich bin selbst gespannt auf den Auftritt, das wird sicherlich unterschiedliche Reaktionen hervorrufen“) CocoRosie stehen für ein vielseitiges Programm zwischen Rock, Folk und Pop.
Die Eintrittspreise sind für die Zeltival-Macher nach wie vor ein sensible Thema. Es soll erschwinglich bleiben, und es bleibt erschwinglich: So gibt es wieder das Zeltival-Paket mit vier Veranstaltungen, bei 20 Prozent Rabatt. Das teuerste Konzert wird Hubert von Goisern sein, der Stehplatz kostet dann 30, der Sitzplatz 39 Euro. Bei drei Konzerten wird es hingegen wie beim Eröffnungskonzert mit Novalima nur acht Euro kosten.

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