Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 01.2009
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Daniel Oliver Bachmann - Petting statt Pershing

Bild - Daniel Oliver Bachmann - Petting statt Pershing
Finstere Zeiten: Es ist Ende der 70er-Jahre, im schwäbischen Böpfingen sind amerikanische Raketen stationiert. Der kleine, etwas minderbemittelte Gregor sitzt zwischen allen Stühlen, zumal sich seine friedensbewegte Mutter vom Vater trennt, der den Nato-Doppelbeschluss nicht nur befürwortet, sondern auch Sprengköpfe konstruiert. Bachmann erzählt aus der Sicht des Jungen vom Leben in einer Kommune zwischen elend langen Gruppendiskussionen und heftigem Sex in der Scheune, er erzählt von gewaltlosen Demonstrationen, wie sich Promis wie Grass und Biermann an die Protestbewegung heften, wie sich der Teenager verliebt und seine Mutter eine höchst zweifelhafte politische Karriere macht. Jede Menge Zeit- und Lokalkolorit finden sich in dem liebenswerten und höchst unterhaltsamen historischen Roman der etwas anderen Art. Im Verlauf des Romans mit seinem etwas unglücklichen Titel hat man gelegentlich den Eindruck, dass Bachmann nicht so recht weiß, wohin er die Reise durch Zeit und Raum steuern soll. Doch am Schluss ist Gregor erwachsen, Gorbi ist auf der historischen Bildfläche aufgetaucht und die geliebte Rita ist auch wieder da. Jedenfalls zeitweise. - maske

> Ullstein, 224 Seiten, 8 Euro

Anzahl Querys 2

Time 3
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