Der israelische Filmemacher Ari Folman hat mehr als zwanzig Jahre nach seinem Kriegseinsatz seine eigene Geschichte und damit auch die seines Landes auf ungewöhnliche Weise in Bilder übersetzt. Er hat den ersten animierten Dokumentarfilm in Spielfilmlänge gedreht. Folman stellt in kantigen Animationen dar, wie er in Interviews mit ehemaligen Kameraden Schicht um Schicht seiner eigenen, verdrängten Erinnerung freilegt. Am Ende wird er sich wieder bewußt , dass er damals dabei war als israelische Soldaten 1982 gewissermaßen Schmiere standen, während libanesische Falangisten das Massaker in palästinensischen Flüchtlingslagern anrichteten. Traum und Wirklichkeit überlagern sich in surrealen Bildern, bis sich schließlich die nackte grausame Wahrheit Bahn bricht. Die ungewöhnliche israelisch-deutsch-französische Coproduktion begeisterte bei den Filmfestspielen in Cannes Publikum und Kritik. Dass der Film dennoch keine Auszeichnung erhielt, stieß auf allgemeines Unverständnis.
Kinostart: 6.11.