Zwei höchst unterschiedliche, gleichermaßen sehenswerte Ausstellungen zeigt die Ferenbalm-Gurbrü Station im November. Die Videoarbeiten des israelischen Künstlers Gilad Ratman konfrontieren mit fragmentarischen Erzählungen surrealistisch anmutender Handlungen ohne Dialog und einer die Situation verfremdenden Tonspur. Orientiert am experimentellen Kino lässt der 1975 in Haifa geborene und in New York lebende Künstler Statisten in Performances auftreten, wortlos, gestisch und in grotesker Bewegung kommunizierend. So schafft er Atmosphären undeutbarer Unruhe und ruft Assoziationen archaisch magischer Welten und Rituale hervor. Auf den Karlsruher Altmeister Uwe Lindau fokussiert sich die zweite Schau des Hauses, die neue Werke des „etablierten Wilden“ mit Seitenhieb auf die Lebensweisheiten des Diogenes, die Vertreibung des Hungers, Masturbation und den Luxus von Rauschzuständen verspricht.

> Ferenbalm-Gurbrü Station, Galerie für aktuelle Kunst, Passagehof Karlsruhe, Ratman bis 15.11., Lindau bis 21.11., Mi+Fr 15-20 Uhr, Sa 11-14 Uhr.