Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2011
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Reichspogromnacht


Diverse Karlsruher Organisationen erinnern wieder an die Reichsprogromnacht am 9. November 1938. Den Anfang machen Schüler der Drais-Realschule mit einer ganztägigen Mahnwache am Platz der ehemaligen Synagoge in der Kronenstraße 15. Der Kantor der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe Moshe Hayoun spricht dort um 14 Uhr Gedenkgebete.
Um 18.30 Uhr dann erneut, nun in der jüdischen Synagoge (Knielinger Allee 11). Großer Schlusspunkt des Aktionstages ist um 20 Uhr ein Vortrag im Tollhaus von Dr. Angela Borgstedt (Universität Mannheim) zum Thema „Nicht wegsehen, wenn es gegen den Nachbarn geht. Hilfe für verfolgte Juden in Baden 1933 bis 1945.“ In einem Rechtstaat nehmen wir Solidarität als Selbstverständlichkeit. Was aber, wenn Mitmenschlichkeit keine Selbstverständlichkeit mehr ist´ Wenn solidarisches Handeln zum strafwürdigen Delikt wird´ Im NS-Staat gab es „stille Helfer“, die mit ihrem nonkonformen Handeln dazu beitrugen, Menschen vor der Vernichtung zu retten. Solche Helfer aus dem deutschen Südwesten vorzustellen, ihre Motivation, aber auch die möglichen Konsequenzen ihres Tuns zu verdeutlichen, ist Zielsetzung des Vortrags. Musikalisch wird der Abend umrahmt vom Ensemble Pio. Die vier Musiker des Ensembles unterschiedlichster musikalischer Herkunft haben sich 2002 zusammengefunden. Sie kommen aus Klassik, Jazz und Neuer Musik. Moderne und traditionelle Einflüsse prägen ihre Musik in der Besetzung Akkordeon, Klarinette, Kontrabass und Vibraphon. Das Ensemble nutzt diese Gegensätzlichkeiten und erschafft eine facettenreiche Stil- und Klangmischung.