In den Tagen, als die Rote Armee in Berlin einmarschiert, notiert eine junge Journalistin und Fotografin das Geschehen um sie herum in einem nüchternen, lakonischen Ton mit bitterem Witz, auch das, was sie selbst betrifft wie die massenhafte Vergewaltigung von Frauen durch russische Soldaten. 1959 wurden die Aufzeichnungen der wachen Zeitzeugin, die sich Anonyma nannte, erstmals veröffentlicht, sie blieben aber weitgehend unbeachtet. Erst die Neuauflage im Jahr 2003 in Enzenbergers Anderer Bibliothek bescherte dem Buch das verdiente Interesse von Publikum und Kritik. Die Verfilmung von Max Färberböck flicht noch so etwas wie eine Liebesgeschichte zu einem russischen Offizier ein, versucht aber sonst möglichst nah an der wahren Geschichte zu bleiben, so werden etwa alle sowjetischen Soldaten von Russen gespielt. Auf der deutschen Seite agieren neben Nina Hoss in der Hauptrolle Sandra Hüller (Requiem), Jördis Triebel (Emmas Glück), August Diehl, Juliane Köhler und die Altstars des einst Jungen Deutschen Films, Rüdiger Vogler und Irm Hermann.
Kinostart: 23.10.