In einer namenlosen Stadt breitet sich die Blindheit aus wie eine Seuche. Wer mit einem Blinden in Kontakt gerät, erblindet kurze Zeit danach selbst. Nur die Frau des Arztes (Mark Ruffalo), der den ersten Blinden behandelt und nun selbst blind ist, bleibt sehend. Sie (Julianne Moore) spielt die Blinde, um ihren Mann in eine heruntergekommene Heilanstalt begleiten zu können, in der alle Epidemie-Opfer untergebracht werden. Als die Nahrung knapp wird und die Lebensumstände immer unerträglicher werden, reißt ein ehemaliger Barkeeper (Gael Garcia Bernal) mit seiner Clique die Macht im Lager an sich und beginnt ein Schreckensregiment zu führen. Die Frau des Arztes hat als einzige die Kraft und die Fähigkeit seinem Treiben Einhalt zu gebieten. Die Verfilmung des berühmten Romans des portugiesischen Nobelpreisträgers José Saramago, eine groß angelegte Parabel über unsere Gesellschaft, besticht durch ihre visuelle Konzeption, überbelichtete, nahezu farblose Bilder simulieren die weiße Blindheit. Unklar ist allerdings, ob der Brasilianer Fernando Mereilles (City of God, Der ewige Gärtner) sein internationales, buntscheckiges Star-Ensemble zusammengetrommelt hat, um die Universalität seiner Geschichte zum Ausdruck zu bringen, oder um auf möglichst vielen Filmmärkten präsent sein zu können.
Kinostart: 23.10.