Weder bloßes Naturabbild noch reine Abstraktion, verzichten Karl Hofers Menschendarstellungen auf Details zugunsten der Form. In sich versunken, im perspektivisch verkürzten Raum in einer Gebärde innehaltend, nehmen zarte Mädchengestalten und Frauenfiguren innerhalb der Malerei des 1878 in Karlsruhe geborenen Malers eine besondere Stellung ein. Der bedeutende Vertreter der klassischen Moderne in Deutschland, Meisterschüler von Hans Thoma, ist zunächst vom Symbolisten Böcklin beeinflusst. Er begegnet in Paris den Werken Henri Rousseaus und Hans von Marées, reist nach Rom, wo tonige, bräunlich-rote introvertierte Akte in duftiger lasierend anmutender Farbigkeit entstehen, und nach Indien, dessen tropisches Licht und farbprächtige Natur seine Palette verändern. Die Ausstellung zeigt mehr als 60 Werke des 1995 verstorbenen Künstlers - Zeichnungen, Druckgraphik und Malerei - von den künstlerischen Anfängen bis 1955.

> Museum Ettlingen, im Schloss, bis 30. Nov., Mi-So 10-17 Uhr.