Man tanzte den Charleston, trug Federboas, ging ins Kabarett und lebte erstmals in einer Republik der Weimarer Republik. In den 20ern war einiges los und Pforzheim feiert nun in einem Festival diese bunte Zeit voller Umbrüche und Neuerungen. Espressionistische Gemälde aus der Sammlung Walter Minnichs können ebenso bestaunt werden wie Skulpturen aus den 20ern und Glitzerschmuck für Glamourgirls als Art Deco-Ausstellung im Schmuckmuseum. Geschichten werden gelesen und Theater wird gespielt, z.B. ein Programm von Erich Kästner. Eine Fotoausstellung im Stadtmuseum belegt, wie das Leben damals wirklich war mit seinen Bubiköpfen, Tennisfreunden und Hängerkleidchen. Tanztees mit dem damals ebenso verpönten wie aufregenden Tango gehören ebenso zu dieser Zeitreise wie die Stummfilmaufführung mit Live-Musik und die 20er-Jahre Revue Das Entstaubte Pianola mit Chansons und Parodien rund um die 20er. Der damals entstandenen Zwölftonmusik geht das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim bewusst aus dem Weg und spielt lieber Werke von Künstlern auf, die auf ihre Weise bis dahin Unerhörtes komponierten; Igor Strawinskys Apollon Musagète oder Paul Hindemiths Minimax zum Beispiel. Im Workshop werden die Techniken der 20er mit den Medien von heute enthüllt und im Rahmen der Pforzheimer Gespräche die Politik, Kommunikation und Kultur in der Weimarer Republik diskutiert. Bei so viel Programm braucht es allerdings auch ausreichend Zeit. Zweieinhalb Monate steht Pforzheim ganz im Zauber der 20er Jahre. NCM