Scott Myles

Bezogen > Ein wucherndes Gewächs - der fotografisch ins Riesige vergrößerte Schlusspunkt eines Romans aus dem 18. Jahrhunderts, oder die auf dem Sockel postierte kleine Säule aus hochglanzpoliertem Edelstahl - das Abbild des ersten Buchstabens und damit Erzähler-Ichs des selben englischen Klassikers: In der Kunst des 1975 in Dundee geborenen Schotten verbinden sich mehrere hundert Jahre Kunst-, Literatur- und Kulturgeschichte mit dem Ausdruckswillen eines Künstlers, der in seinen Arbeiten formal die Grenzen von Malerei und Skulptur, Installation, Grafik und Konzeptkunst ignorierend zu sinnlich greifbaren Ergebnissen kommt. Wie der englische Schriftsteller Laurence Sterne im 18. Jahrhundert die Leser seines kühnen magnus opum “Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman” zum Entdecken, Enträtseln und phantasievollen Ergänzen aufforderte, lädt Scott Myles zur forschenden Beschäftigung mit seinen beziehungsreichen Werken. Sterne etwa ist einer der wiederholt aufgegriffnen Bezugspunkte von Myles, der in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit präsent ist.

> ab 19.9., Meyer Riegger, Klauprechtstr. 22, Karlsruhe, Di bis Fr 11-19 Uhr, Sa 12-14.