Mit den Mitteln der Medienkunst neue Blickwinkel auf die Kunstgeschichte zu gewinnen ist der Anspruch einer aufwändigen Ausstellung, die nach einer ersten Station in Spanien nun auch in Karlsruhe zu sehen sein wird. Rund 100 künstlerische Positionen aus Spanien vom 13. bis zum gegenwärtigen Jahrhundert werden dabei unter dem Blickwinkel von thematischen Ansätzen miteinander in Beziehung gesetzt. Durch die konzeptuellen Zusammenhänge will das Kuratorenteam Claudia Giannetti, Antonio Franco und Peter Weibel die einzelnen Beiträge zu Teilen eines diskursiven Gewebes machen und neue narrative Wahrnehmungsperspektiven schaffen. Zu sehen sind unter anderem Kunstwerke, die auf markante Aspekte der spanischen Kulturtradition wie den Stierkampf oder den Flamenco Bezug nehmen, aber auch Arbeiten, die durch Rückbezug auf Erfindungen früherer Jahrhunderte von der Faszination, die das Technologische seit jeher auf Kunstschaffende ausübt, zeugen. Verdeutlicht wird dies in der Ausstellung unter anderem durch Verweise auf die »logische Maschine« des Katalanen Ramon Llull aus dem 13. Jahrhundert oder die Mikrofotografie des spanischen Wissenschaftlers Ramón y Cajal aus dem 19. Jahrhundert.
> ZKM, Museum für Neue Kunst, 27.9.-15.2., (Eröffnung 26.09., 19 Uhr).