Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2008
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Volles Risiko!

Glücksspiel von der Antike bis heute

Fortuna die Wankelmütige taucht immer wieder auf. Mit verbundenen Augen dreht sie um 1520 auf einem Holzschnitt das Glücksrad, um 1900 balanciert sie auf einer Kugel über dem Spieltisch, und der Chicagoer Glücksspielautomat von 1936 zeigt ihr Münzen ausschüttendes Füllhorn.
In der Sonderausstellung „Volles Risiko!“ des Badischen Landesmuseums im Karlsruher Schloss geht es ums Los- und Kartenglück, um Würfelspiele, Sportwetten und Roulette, um die Leidenschaft der Spieler und der Tugendwächter, um den Zufall und das Spiel mit gezinkten Karten.
Zu den bedeutendsten der rund 400 Ausstellungsstücke gehören die Replik eines Kugelspiels aus dem Konstantinopel des frühen 6. Jahrhunderts, vier Blätter des ältesten erhaltenen Kartenspiels Europas, um 1430 gemalt, und ein „Jüngstes Gericht“ der Hieronymus-Bosch-Schule, das Handabschlagen als Strafe für Falschspielerei darstellt. Bis in die Gegenwart, in der online gepokert wird, reicht die Schau, für die das Karlsruher Gestaltungsbüro „zwoelf“ eine ins Blau der Dämmerung getauchte, klare Architektur mit prägnanten Gliederungselementen entworfen hat.
Allerlei mechanische Apparate und historische Lostrommeln sind zu bestaunen, kleine Inszenierungen spiegeln Baden-Badener Kurhausprunk und Iffezheimer Rennbahn-Atmosphäre. Ein Thema ist Lotto, das in Baden-Württemberg 1958 erst spät offiziell gestattet wurde und mit diesem Jubiläum der Ausstellung den Anlass gab. Das Begleitprogramm der von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH BadenWürttemberg geförderten Schau bietet Themenführungen und Spiele im an allen Ausstellungstagen geöffneten Aktionsraum, und am 31. Mai verwandelt sich der Gartensaal für eine „Nacht des Glücks“ in ein Casino. afr

> Badisches Landesmuseum, Schloss Karlsruhe, bis 17.8., Di-Do 10-17 Uhr, Fr-So und Feiertage 10-18 Uhr.

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