Eva Klingler hat sich mit ihrem Krimis um die in der Karlsruher Südstadt lebende Ahnenforscherin und Hobbydetektivin Maren Meinhardt, deren Fälle immer einen kultur- oder regionalgeschichtlichen Bezug haben, eine regionale Fangemeinde erschrieben. In dem neuen Fall von Maren Meinhardt - der Mord an einer alten Dame in Mühlburg - spielt ein alter ungeklärter Kriminalfall hinein. Es geht um den 1833 ermordeten Findling Kaspar Hauser, den viele aus guten Gründen für den badischen Erbprinzen halten. Das vermeintliche Verschwinden eines Kindersargs aus der badischen Fürstengruft in der Pforzheimer Schloßkirche wirft ein neues Licht auf den alten und den neuen Fall. Wie bei Eva Klingler nicht anders gewohnt, wird man aber auch mit den Liebensnöten der Heldin und ihrem Bekanntenkreis vertraut gemacht. Das ist etwas umständlich und nicht gerade zielgerichtet erzählt, auch hält sich die Spannung in Grenzen, aber vielleicht ist es gerade das, was die Klingler-Krimis für ihre weibliche, sagen wir mal, nicht mehr ganz junge Klientel so anziehend macht. Das Rätsel Kaspar Hauser löst dieser Krimi nicht, aber Eva Klinglers leichter, schwungvoller Erzählton macht Laune und Humor hat sie auch. -ko
> G.Braun Buchverlag, 288 Seiten, 9,90 Euro