“hervor aus den Gebirgen des Nichtmehr” > Die bildhaft Emotionen bannende Sprache der Lyriker oder die Drastik der tragischen Theaterepen des englischen Theater-Urvaters Shakespeare, die unmittelbare Wucht der Gefühle, die sich in authentischer Popmusik manifestieren kann, sie beflügeln den Karlsruher Künstler in seiner Arbeit. Nie kommen die geheimnisvoll fragilen Skulpturen und faszinierenden Rauminstallationen des früheren Stefan-Balkenhol-Schülers ohne Querverweise und Bezüge daher. Wie außerirdische Erscheinungen von den Planeten Pop oder Poesie stellen sie sich als kristalline Polygone auf spindeldürren Beinchen in Raum und unmittelbaren Bezug zum Betrachter, der bei näherem Hinsehen auf geheimnisvolle Botschaften und vesteckte Zitate stößt. So entleiht Skafte Kuhn, der in jüngster Zeit mit Auszeichnungen überhäuft wird und im April einen Stipendiumsaufenthalt in Italien antritt, denn auch den Titel seiner Ausstellung einem nocturnen Rilke-Gedicht. Gleichnamig erscheint im Berliner Verlag argobooks parallel zur Ausstellung ein Künstlerbuch, das die Dimension von Kuhns Arbeit in Richtung des Mediums erweitert, aus dem ihm sonst die Inspiration zuwächst.

> bis 30.4., Galerie Iris Kadel, Karlsruhe, Viktoriastraße 3-5, Mi 14-19 Uhr, Do, Fr 12-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr