Die alltägliche Arbeitswelt, die Probleme von Managern und Entlassenen, Emporkömmlingen und Aussteigern, Angestellten und Arbeitern haben in zeitgenössischen Theaterstücken Konjunktur. Eine hochaktuelle, brisante und ernste Situation dient auch Thomas Steinke als Ausgangssituation seiner Komödie Feindliche Übernahme, deren Konstruktion ein wenig an das åsatåirische Polittheater des Italieners Dario Fo erinnert. Sie handelt von einem Konzernchef, der nach gewinnsteigernden Massenentlassungen von einer kleinen Gruppe ehemaliger Mitarbeiter gekidnapped wird, um die Wiedereinstellung zu erpressen. Dummerweise will den entführten Manager Strompp weder die Firma noch seine Frau zurückhaben. Im Gegenteil, die Ehefrau bietet den Entführern drei Millionen, wenn sie ihren Mann beiseite schaffen. Nun sitzt das Opfer zusammen mit den Entführern in deren Hobbykeller fest, und es beginnt nolens volens ein Prozess der Kommunikation und Annäherung. Wer kann wen von seiner Weltsicht überzeugen´ Behält der eiskalte Globalisierungs-Manager oder die Familie des vor die Tür gesetzten Baggerführers die Oberhand´ Erik Rastätter inszeniert die szenischen Witz und treffsichere Pointen versprechende Komödie am Sandkorn-Theater.
> ab Fr 25.4., Sandkorn-Fabriktheater, 20.15 Uhr