Die Zeit, das Licht, die Flüchtigkeit aller Erscheinungen hinterlassen in den subtilen Zeichnungen des 1958 geborenen Malte Spohr eine irritierende Spur. Uneindeutig und schwebend wie die auf einem sonnenbeschienenen Weg lediglich als diffuser, bewegter Schatten zu erkennenden Baumblätter ist der Eindruck, den diese Arbeiten vermitteln. Ausschließlich horizontale Linien, von Hand über schweres Bütten gezogen und nie eine Form umschließend, lassen ihren Betrachter in seiner Wahrnehmung gerade aus dem Lückenhaften Flächen und Formen bilden. Den Zeichnungen liegen Computerbearbeitungen von Fotografien zugrunde, ihr optischer Widerhall ähnelt dem des flirrenden Schattens, beider Ursprung bleibt geheimnisvoll.
> bis 14.3., Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Straße 2-6, Kupferstichkabinett