Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2008
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Thomas Gerber

Hauptsache Theater

Er schauspielert, führt Regie, schreibt Theaterstücke und baut Bühnenbilder. Thomas Gerber fände es langweilig, wenn er sich auf eine einzige Tätigkeit festlegen müsste. Dementsprechend bunt sieht sein Arbeitsplan aus. Bei drei Stücken des Badischen Staatstheaters wirkt Geber derzeit als Schauspieler auf der Bühne mit.
Im Kammertheater Karlsruhe führt er bei dem Stück Die bessere Hälfte von Alan Ayckbourn Regie. Das ist nicht Gerbers erste Regiearbeit.
Die Beziehungskomödie ist allerdings sein erstes Boulevardstück, das er inszeniert. Leichte Arbeit war das trotz leichter Kost keineswegs. „Von der Technik her ist die Arbeit an einer Komödie sogar noch schwieriger“, findet Gerber. „Man muss sich intensiv mit der Struktur des Stücks auseinander setzen. Der Regisseur muss schon vor den Proben solche Dinge wie das Timing von Auf- und Abgängen im Kopf haben. Abläufe müssen immer und immer wieder geprobt werden, damit sie in Fleisch und Blut übergehen und während der Aufführung wie selbstverständlich rüberkommen. Das hat weniger was mit der Verinnerlichung einer Figur als mit Mathematik zu tun, damit alle Rädchen ineinander greifen und das Stück läuft, wie es soll.“
Die Herausforderung hat Gerber gereizt. Außerdem bot ihm die Arbeit im Kammertheater einen distanzierten Blick auf sein Tun im Staatstheater. „Das ist wie eine Frischzellenkur, wenn man mal gewohnte Dinge aus einer anderen Perspektive, von außen betrachten kann.“ Gerber hat Spaß am Blick über den Tellerrand. Am Theater faszinieren ihn die vielen Möglichkeiten, die es bietet. Um sie auszuschöpfen, muss man neugierig sein. Thomas Gerber ist neugierig, sehr sogar. Neugierde sieht er als unbedingte Notwendigkeit, als Treibstoff Nr. 1 für seinen Beruf an.
Gerne würde er mal eine Oper inszenieren.Im vergangen Herbst hat er bereits in einer mitgespielt. In einem Gastspiel an der Scottish Opera mimte er Bassa Selim aus Mozarts Entführung aus dem Serail. Ganz so groß müsste der Rahmen am Anfang aber nicht sein. „Eine Kammeroper, zum Ausprobieren wie’s funktioniert, könnte ich mir gut vorstellen. Vielleicht könnte man das auch als Studentenprojekt aufziehen“, die Optionen sind zahlreich. Im März läuft bereits Thomas Gerbers neues Vorhaben an.
Für das Badische Staatstheater inszeniert er Shakespeare Rome! Democracy. Das Stück hat er aus Motiven von Shakespeares Coriolanus, Julius und Antonius und Cleopatra zusammengesetzt. Premiere ist am 10. April im Karlsruher Rathaussaal. „Mit dem Stück rocken wir die Demokratie“, verspricht Gerber augenzwinkernd. Karten hierfür gibt es bereits ab März im Staatstheater. -ncm


> „Die bessere Hälfte“ von Alan Ayckbourn, Mi – Sa 19.30 Uhr, So 18 Uhr, Kammertheater Karlsruhe, Herrenstr. 30/32, Karlsruhe
„Shakespeare Rome! Democracy“, im April: Do 10.04., 15.-17.04., 19.04., 23.-24.04., Bürgersaal, Rathaus am Marktplatz, Karlsruhe