Seine Filme sprengten alle gängigen Formate, kein Wunder ist der Theater- und Filmregisseur Hans Jürgen Syberberg hierzulande dem breiten Publikum kaum ein Begriff, auch wenn er im Ausland lange als die Personifizierung des Neuen Deutschen Films galt, weit eher als Fassbinder, Wenders oder Herzog. Syberbergs Auseinandersetzung mit den deutschen Mythen, stellvertretend seien hier Ludwig
Requiem für einen jungfräulichen König, Karl May, das siebenstündige Werk Hitler, ein Film aus Deutschland und der Werkkomplex zum Thema Richard Wagner genannt, sind vielschichtig und komplex und wirken irritierend und irrational. Dazu kommen manch eigenartige Äußerungen, die den Künstler ins neokonservative Lager schieben, doch in Wahrheit ist Syberberg selbst ein Schwieriger, der sich prächtig in die Reihe der nicht leicht Fassbaren von Anselm Kiefer über Schlingensief bis zu Jonathan Meese einfügt. Mit einer Installation zu Hans Jürgen Syberbergs Parsival, dem filmischem Porträt von Richard Wagner widmet sich die Ursula Blickle Stiftung dem Werk, mit dem der deutsche Filmemacher vor einem Vierteljahrhundert auf der dokumenta 7 Furore machte.
> Ursula Blickle Stiftung, Mühlweg 18, Kraichtal-Unteröwisheim, Mi 14 bis 17 Uhr, So 14 bis 18 Uhr