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Archiv: 02.2008
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Uebermorgen

Filmfestival

In was für einer Gesellschaft wollen wir leben´ Diese Frage stellt das Filmfestival der gesellschafter.de, das seit November 2007 bis zum Frühsommer 2008 in mehr als 100 deutschen Städten läuft. Das Festival trägt den Titel „ueber morgen“ und hat dieses „Morgen“ in 13 Filmen thematisiert.
Dabei ist die Vielfalt so, dass für die meisten Filme gilt, dass das, was den einen eine Vision der Zukunft eröffnet, für andere eine furchterregende Perspektive ist. Das aber heißt, dass wir uns auf diesem Festival keineswegs mit rosa gemalten Zukunftsvisionen auseinanderzusetzen haben, sondern dass die beängstigenden Vorstellungen eher die Überzahl darstellen.
Auf der einen Seite sehen wir die Ideen eines repressionsfreien und friedlichen Zusammenlebens einer Ökosiedlung, so der Film „Menschen, Träume, Taten“ (04.03.) oder die Vision, wie eine Arbeitsgesellschaft aussehen könnte, wenn die Arbeit von den Arbeitern selbst in die Hand genommen wird, so in „LIP oder die Macht der Phantasie“ (23.02.).
In „Hinter dem Zuckervorhang“ ( 25.02.) wird über die Illusionen erzählt, die der Sozialismus in Cuba geweckt hat, zugleich zeigt der Film aber auch, dass diese Illusionen mittlerweile von einer traurigen Realität überrollt worden sind.
In der „Der Duft des Paradieses“ (28.02) spielt Religion als Zukunftsvision eine nicht unerhebliche Rolle, sei es die Macht der religiösen Verheißung, die gläubige Muslime dazu bringt, für das Versprechen einer Belohnung im Jenseits hier ihr eigenes und das Leben anderer aufs Spiel zu setzen , oder in dem Film „Jesus Camp“ (29.02. ) der die fast faschistoide Macht der evangelikalen Bewegung in den USA zeigt , die nicht Halt vor Kindern und Jugendlichen macht. Auch die vergeblichen Hoffnungen und Illusionen von Flüchtlingen, hier aus Afrika, bezogen auf die Wohlstandswelt Europas thematisiert der Film „I broke my Future - Paradies Europa“ (27.02).
Schließlich zeigt das Festival einige Filme, die sich extrem kritisch mit der Situation unserer gegenwärtigen Welt beschäftigen, z.B. werden in „The Planet“(21.02) die existenziellen Fragen unserer Gesellschaft infolge der Zerstörung unserer Umwelt gestellt und in „The Scanner Darkly“ (24.02.) wird man mit der Problematik eines Überwachungstaates konfrontiert.
Im Film „Gelée Royale - der Staat bin ich“ (22.02.) geht es um die unendlichen Möglichkeiten staatlicher Utopien.
Vom Freitag, 22.2.08 bis zum Montag, 10.3.08 sind die Filme in der Schauburg, Marienstraße, nahezu täglich in einer Abendveranstaltung, die um 18.15 beginnt und bis ca.21.00 Uhr dauert zu sehen. Kurzvorträge durch Referenten, Podiumsdiskussionen und Einführungen werden die Themen zusätzlich aufbereiten.
Für Schulklassen gibt es die Möglichkeit Vormittagsvorstellungen zu organisieren. Die Schirmherrschaft für dieses „ueber morgen“ hat Franz Alt übernommen, der sich in seiner beruflichen Tätigkeit genau mit denselben Themen einen Namen gemacht hat.

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