Hotel Very Welcome

Die junge Regisseurin Sonja Heiß hat sich zum Abschluß ihres Studiums an der Hochschule für Fernsehen und Film München auf ein Wagnis mit unsicherem Ausgang eingelassen. Mit ihrem Koautor und Kameramann Nikolai Graevenitz und einem kleinen Filmteam im Schlepptau reiste sie durch Indien und Thailand, um vor Ort einen Film über Rucksacktouristen zu drehen, es sind mehrere fragmentarische Geschichten. Da ist die Schwäbin Marion, die in einem indischen Meditationszentrum sich selbst zu finden sucht. Sehr glücklich wirkt sie bei ihrer Glückssuche allerdings nicht, vor allem nachdem sie erfahren muß, dass ihr Freund daheim sich nicht an die Spielregeln der Beziehungspause gehalten hat. Eine andere Geschichte kulminiert in einer Rave-Party an einem thailändischen Strand, bei der die englischen Freunde Josh (Ricky Champ) und Adam (Gareth Llewelyn) immer weiter auseinanderdriften, zumal Josh hinter den Frauen her ist, während der schüchterne Adam sich nicht recht traut oder vielleicht andere sexuelle Interessen hat. Der Ire Liam (Chris O´Dowd) befindet sich dagegen auf einem ziellosen Indientrip, er möchte eigentlich nirgends hin, sondern nur weg von dem ziemlich häßlichen irischen Mädchen, das er im Suff geschwängert hat und das er nun heiraten soll. Vieles wurde vor Ort improvisiert, die Desorientierheit der Protagonisten ist nicht immer gespielt. Auch gibt es keine Synchronisation,die alle sprachlichen Unterschiede einebnet. Mehr als Pidgin-Englisch, die rudimentäre Sprache der globalisierten Welt, beherrschen die Gesprächspartner nicht, die Svenja aus einem Hotelzimmer in Bangkok antelefoniert, um ihren Rückflug zu buchen. Es entwickeln sich die kuriosesten Dialoge, voller Mißverständnisse und unfreiwilliger Komik. Ein ganz beachtlicher Film ist der Kinodebütantin da gelungen.

Kinostart: 29.11.