Bis vor wenigen Wochen betrieb Armin Heitz in der Karlsruher Innenstadt die Jazzkneipe Schraube, es hatte sich am Ende wohl nicht mehr gelohnt, jetzt hat der Karlsruher Gitarrist wieder mehr Zeit für seine Musik, dass sich das zumindest künstlerisch auszahlt, unterstreicht die neue CD seines Quartetts Ziganswing. Als Hommage à Django Reinhardt betitelt vereinen Heitz und seine Mannen acht fast durchweg wohlbekannte Jazzstandards und eine ungarische Volksweise zu einem wunderbaren jazzigen Cocktail, das überhaupt nicht traditionell oder gar angestaubt daher kommt. Wunderbar wie Heitz völlig unangestrengt allerschnellste Licks und Ornamentierungen aus dem Ärmel geschüttelt, solistisch unterstützt vom Geiger Andreas Wäldeli, bisweilen auch vom ansonsten für das Vorwärtsschreiten verantwortliche Kontrabassisten Davide Petrocca und rhythmisch fantastisch von der messerscharfen Akkordarbeit des zweiten Gitarristen und langjährigen Heitz-Kompagnons Janosch Dörr. Live während einer Tour durch die Schweiz aufgezeichnet, vermittelt Hommage à Django Reinhardt viel von der Spiellust der Truppe, ihrer hohen Instrumentalkultur und der dichten Atmosphäre. Anspieltipp ist der auf über zehn Minuten angelegte Duke-Ellington-Klassiker In a sentimental mood, der bei Heitz eine ganz neue Note erhält.