Following the Sun
In Armenien, wo am Fuße des Berges Ararat nach dem Bericht der Bibel Noah nach der großen Flut strandete und das Leben weiterging, sind Natur- und Kulturlandschaft auf besondere Weise verschmolzen.
Ihre Schönheiten sind in einer Foto- und Videoausstellung im ZKM zu sehen. Die Arbeiten stammen von armenischen Kindern und Jugendlichen, die mit dem Blick durch die Kamera wieder lernen zu sehen, welche unwiederbringlichen Lebensschätze sie umgeben. Denn die Idylle ist bedroht. Müllhalden verschmutzen Bergwiesen, Abwässer vergiften Bäche und Flüsse, seltene Tiere wie das armenische Mufflon oder Bezoar Ziege werden von Wilderern gejagt, und das Abholzen großer Waldflächen bringt das Ökosystem aus der Balance - Folgen der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der vergangenen 20 Jahre.
Die meisten jungen Menschen aus ländlichen Regionen zieht es in die Hauptstadt Jerevan - der Natur, die sie umgibt und mit der sie aufgewachsen sind, schenken sie nur noch wenig Beachtung, so der Befund der gemeinnützigen armenischen Stiftung FPWC (Foundation for the Preservation of Wildlife and Cultural Assets in the Republic of Armenia), die 2006 das Umwelterziehungsprojekt »Following the Sun« ins Leben rief.
Dessen Grundlage ist die Idee, Kinder und Jugendliche durch den Umgang mit Film- und Fotokameras ihre Umwelt neu entdecken zu lassen. Dem Betrachter ihrer Bilder schenken sie überraschende und ungeschminkte Einblicke in die Realität des heutigen Armenien.
> Natur und Umwelt in Armenien, ZKM Musikbalkon, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, bis 6. Januar.