Jamie Clarke’s Perfect

Jamie Clarke ist nach Deutschland gezogen, damals, als er nicht mehr bei den „Pogues“ war. Der Liebe wegen selbstverständlich. In Karlsruhe fühlt er sich mittlerweile recht wohl. „Ich bin auch KSC Fan“, betont er. Na also. Hier ist auch der „Heimathafen“ seiner Band „Perfect“, deren restliche Mitglieder allerdings aus Duisburg und Stuttgart stammen.
Geprobt wird also weniger, dafür umso mehr live gespielt. Bis zu 100 Konzerte im Jahr sind drin, der Zuspruch ist allerdings außerhalb Deutschlands größer. „Wir arbeiten viel in der Schweiz, in Belgien oder auch in den USA. In Belgien hatten wir schon mal vor 20.000 Leuten gespielt.“
Ein Kritiker erkante schon 2002 beim Album „Nobody’s Perfect“ den Trick: Clarke’s Soundgemisch unterscheide sich doch deutlich vom dem seiner Kollegen. Gemeint waren vermutlich die, die Irish Folk Rock als eine stilistisch eng begrenzte Angelegenheit betrachten. Jamie und seine Jungs überraschten schon damals durch eher ungewöhnliche Zutaten „ ...es gibt auch unvermutete Polkaklänge, harte Rockphasen und jazzige Intermezzi zu hören“.
Da wundert man sich auch nicht, wenn Jamie heute sagt „Ich hasse ‚Irish Folk Rock’ als Banner!“ Zudem wundert er sich über deutsche Bands wie Paddy Goes To Holyhead oder Fiddler’s Green, die diese Musik „imitieren“.
Andererseits bekent er lachend: „Ich bin ja auch ein Nachmacher.“ Eben. Stammt ja aus England, der Kerl. Jamie Clarke wurde 1964 in der englischen Provinz geboren. Angefangen hat er bei „Innocence Lost”. Für die Pogues griff er in der Spätphase bis zum Ende der Band 1996 in die Saiten. 1997 gründete er als Sänger, Songwriter und Gitarrist “Perfect”
Das aktuelle Album „You Drove Me To It“ wird am 7. Dezember veröffentlicht und hat die Gewichte noch ein wenig mehr in Richtung „Folk’a’Billie Rock“ verschoben. Irish Folk, eine bratzende Gitarre und dazu ein Stehschlagzeug, wie es bei Rockabilly Bands üblich ist. Und da ist noch Pierre Lavendel, der Mann am Banjo, der das spezielle „Geschmäckle“ beifügt.
Die CD hat einen fast durchgehenden Drive, Beschleunigung, in Tanzeinheiten umsetzbare Energie – ganz bewusst: „Es war bei dieser CD unsere Absicht, auf Tempo zu gehen“, betont Clarke. Und die Texte´ Nicht unbedingt Problemtexte, oder harte politische Texte („für so was war bei den Pogues Shane McGowan zuständig“), aber schon auch mal was Ernstes, dann aber eher mit schwarzem Humor gewürzt.“ Die Musik ist der positive Kontrast, über der das Clarke-Zitat: „Es gibt immer ein Morgen“ als Überschrift stehen könnte.
Beim Gedanken an die anstehende mobile Release Party lacht sich Clarke schon jetzt halb kaputt.
Mit einem schmucken alten Ford Mustang, („dem Flaggschiff der Verleihfirma, gehört dem Chef selbst!“) werden sie die verschiedenen Locations ansteuern, um dort jeweils 30minütige Auftritte hinzulegen, Gratis fürs Publikum, versteht sich.
„Es hat ein Kumpel von unserem Banjospieler angerufen, der zahlt uns 50 Euro, wenn er uns fahren darf! Kannst Du Dir das vorstellen´ Der will zahlen! Das Geld nehmen wir nicht, aber der muss ja seinen Anzug und seine Mütze bezahlen!“ - tz

Jamie Clarke’s Perfect Karlsruher CD Release SA., 8.12. - 1 Abend -6 Termine !!
Rockshop (am Sandfeld, 15.30),
Scruffy’s Pub (Karlstraße 4, 19.30),
Sapperlot (Rastatter Straße 64, 20.45),
Zwiebel (Durlacher Allee, 21.35),
Paisley Park (Eugen-Richter-Straße, 22.45),
Kap (Kapellenstraße, 23.55)