Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 12.2007
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Suzanne von Borsody

100 Jahre Frida Kahlo

Klappe auf präsentiert

„Sie war wie eine Kerze, die von beiden Seiten brennt“, sagt Suzanne von Borsody über Frida
Kahlo. In ihrem Programm „Jetzt, wo Du mich verlässt, liebe ich Dich mehr denn je“ verleiht die vielfach preisgekrönte Schauspielerin der mexikanischen Malerin ihre Stimme. Beginnend mit dem ersten Gedicht, das die 15-jährige schrieb, und endend mit ihrem letzten Brief, gibt von Borsody Einblick in die von körperlichen und seelischen Verletzungen, aber auch von kreativer und politischer Leidenschaft geprägte Biografie der Künstlerin.
In diesem Jahr hätte die Malerin ihren 100. Geburtstag gefeiert, sie wurde nur 46 Jahre alt. „Ich war früh fasziniert von Fridas Art die Welt zu sehen und mit den Menschen zu sprechen, sie interessiert mich seit 25 Jahren“, sagt die Schauspielerin. „Frida Kahlo ist eine große Wortschöpferin, sie hat unglaubliche Briefe geschrieben, vor allem aber geht es mir darum, ihr Leben aufzuzeigen in seiner Bandbreite zwischen großer Leidensfähigkeit und einer Fröhlichkeit, der der Humor nicht ausgeht“. Die für ihre Selbstbildnisse berühmte Malerin, die mit dem Künstler Diego Rivera verheiratet war und eine Liebesbeziehung mit dem New Yorker Fotografen Nickolas Muray hatte, kommt in den Briefen und Tagebucheintragungen ausnahmslos selbst zu Wort. Suzanne von Borsody, die in ihren Rollen, seien sie tragisch oder komödiantisch, durch außergewöhnliche Wahrhaftigkeit ihrer Darstellungskunst überzeugt, wird bei ihrer Frida-Kahlo-Lesung vom melancholisch-lebensfrohen Klang des Trio Azul begleitet, das sich aus Musikern der lateinamerikanischen Band Grupo Sal zusammensetzt.
Sie selbst wollte zunächst auch Malerin werden. „Ich war so jugendlich-blauäugig zu glauben, ich könnte neben der Schauspielerei gleichzeitig an einer Akademie studieren“, sagt sie lachend. Ihre Laufbahn in Filmen von Axel Corti, Hans W. Geissendörfer oder Margarethe von Trotta und auf der Bühne unter anderem am Berliner Schillertheater und bei den Salzburger Festspielen bereut sie nicht. Der Grimme-Preis, die Goldene Kamera und der Deutsche Fernsehpreis als beste Schauspielerin gaben ihrer Familie recht, die ihr mit dem Satz „man hat Verantwortung gegenüber seinem Talent“ zur Schauspielerei rieten. „Ich danke allen guten Geistern und dem Ort, wo meine Wiege stand“, sagt die 50-jährige Tochter des Schauspieler-Ehepaars Hans von Borsody und Rosemarie Fendel. Von ihrer Mutter, einer der großen Damen der deutschen Schaupielszene, mit der sie häufig gemeinsam vor der Kamera arbeitet, lerne sie noch immer, sagt die Frau mit der markanten, zugleich sanften und rauen Stimme.
Die Malerei betreibt sie nur noch „für den Hausgebrauch“. Ihre Popularität als Schauspielerin nutzt sie als Unicef-Botschafterin und indem sie sich für das Charity-Projekt „Hand in Hand for Children“ in Namibia einsetzt. „Das ist mein Baby“, sagt sie über das Projekt in Katutur - die Fotos der Mädchen und Jungen, deren von Aids und Tuberkulose bedrohte Gesundheit von den gespendeten Wassertanks und Suppenküchen-Mahlzeiten profitiert, trägt sie auch auf Lesereise bei sich. afr

> FR 7.12., Kulturzentrum Tollhaus, Schlachthausstraße 1, 20.30 Uhr

VERLOSUNG Wir verlosen 3 mal zwei Karten unter den EinsenderInnen einer Postkarte an Klappe Auf, Stichwort “Kahlo”, Kreuzstraße 3, 76133 Karlsruhe. Einsendeschluss ist der 2.12..

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