Anthropomorphe Fantasiewesen, Körperfragmente sowie ein Ineinander von abstrakten und gegenständlichen Strukturen und Elementen kennzeichnen die Bilder von Rainer Küchenmeister.
Die erste größere Werkschau des Malers und Zeichners in Karlsruhe, wo er von 1969 bis 1993 an der Kunstakademie lehrte, konzentriert sich auf Aquarelle und Zeichnungen von 1960 bis Anfang der 1980er Jahre. Sie entwickeln sich von spröden und vehementen, sehr zurückhaltend farbig gestalteten Wachskreideblättern über haarfeine, sensiblen Tuschezeichnungen bis hin zu Aquarellen in intensiven, ausdrucksstarken Farben. Als Protagonist einer neuen figurativen Richtung in den 1960-er Jahren unternahm Küchenmeister eine Gestaltsuche in chiffrenhaft verschlüsselter, stark abstrahierter Formgebung. Seine faszinierende und unverwechselbare Bildsprache fand schnell international Beachtung.
Die Biografie des 1926 geborenen Künstlers, der in Paris und in der Normandie lebt, ist von seiner Jugend im nationalsozialistischen Deutschland geprägt, zwei Jahre lang war er dem SS-Terror in einem Jugend-Konzentrationslager ausgeliefert.
> Städtische Galerie Karlsruhe, Lichthof 10, Lorenzstraße 27, bis 13.1.2008, Mittwoch bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr, am 1.11. von 10 bis 18 Uhr geöffnet.