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Archiv: 10.2011
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ARD-Hörspieltage

Man höre und staune

Bei den ARD Hörspieltagen wird vom 9. bis zum 13. November im ZKM wieder - bis auf eine Veranstaltung bei freiem Eintritt - so viel geboten, dass es kaum zu fassen ist – und zwar nicht nur für die Ohren. Deshalb hier nur ein paar Fingerzeige.

Im Mittelpunkt des Programms steht der Deutsche Hörspielwettbewerb, am Mi 9. (ab 19 Uhr), am 10. und 11. ( jeweils ab 16 Uhr ) und am 12. (ab 11 Uhr) laufen die insgesamt zehn Hörspiele, die die ARD-Rundfunkanstalten und der Deutschlandfunk eingerichtet haben. Live vor Publikum diskutiert die Fachjury im ZKM-Kubus im Anschluss an die Vorführung. Spannende Diskussionen sind zu erwarten, das verspricht schon die Zusammensetzung der Jury, die an sich schon eine Attraktion ist: mit dabei ist Literaturkritikerin Sigrid Löffller, Schriftstellerin Theresia Walser, FAZ-Feuilletonist Jochen Hieber, SZ-Redakteur Jens Bisky und Uwe Kammann, der Geschäftsführer des Grimme-Instituts.

Für den Besucher ist das Programm, das klassische Hörspiele ebenso umfasst wie experimentelle Arbeiten, eine Wundertüte. Besondere Aufmerksamkeit dürfte aber einer SWR-Produktion zuteilwerden, einer Bearbeitung des umstrittenen Jugendromans „Nichts“ der deutschstämmigen dänischen Autorin Janne Teller. Beide Teile des zweiteiligen Hörspiels laufen am Stück, am Fr 11. um 16 Uhr.

Zur Eröffnung (Mi 9., 18 Uhr) der Hörspieltage gibt es Musik und Gespräche, für letzteres sind Jochen Hieber und Ruth Fühner, die den Wettbewerb moderiert, zuständig, für die Musik Mike Svoboda, ein in der Schweiz lebender US-Amerikaner, ein Grenzgänger zwischen Jazz und moderner E-Musik, der demonstriert, was eine Posaune so alles hergibt. Ein Grenzgänger ist auch der Filmemacher Andres Veiel („Blackbox BRD“, „Wer wenn nicht wir“) auf seinem Gebiet.

Am Do 10. (15 Uhr) hält Veiel zum Auftakt des zweitens Hörspieltags einen Vortrag über solche „Grenzgänge“ zwischen Dokumentation und Fiktion. Eine besondere Attraktion dürfte die Aufführung des Live-Hörspiels „Winnetou I“ (10., 21 Uhr) sein, Schauspieler, Musiker und Geräuschmacher Max Bauer lassen die Anfänge der Blutsbrüderschaft zwischen Old Shatterhand und Winnetou akustisch lebendig werden.

Ein fester Programmpunkt ist die Live-Vorstellung des SWR 2 Studio-Brettl (Fr 11., 21 Uhr), das gleich mit zwei Attraktionen aufwartet. Mit „Familie Popolski“, den wahren Pionieren der Popmusik und den Urhebern großer Hits, die sich andere unter den Nagel gerissen haben, und mit Jan Weiler, der Kolumnen und Geschichten aus seinem Buch „Mein neues Leben als Mensch“ zum Besten gibt. Die vielen Fans seines Beststellers „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ wird es freuen. Das ist übrigens die einzige Veranstaltung, die Eintritt kostet.

Kein Kinderkram ist die Hörspielnacht (11., ab 23 Uhr) mit Jules Vernes fantastischen Abenteuern, “20000 Meilen unter dem Meer“ und „In 80 Tagen um die Welt“ im Surround-Sound. Bei einer gesamten Laufzeit von fast sechs Stunden kann man sich hier buchstäblich die Nacht um die Ohren schlagen.

Am Samstag (12.) hat man um 18 Uhr die Qual der Wahl zwischen einem Vortrag des Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers Raoul Schrott („Gehirn und Gedicht – Wie wir unsere Wirklichkeit konstruieren“) und einem Raumklangszenario im Klangdom mit exquisiten elektroakustischen Schmankerln.

Höhepunkt des vorletzten Tages ist natürlich die Preisverleihung um 21 Uhr, bei der die Gewinner der diversen Preise gekürt werden, des Hörspielpreises der ARD, des ARD Online Award, des Preises für die freie Szene „Premiere im Netz“, des Deutschen Kinderhörspielpreises und des Kinderhörspielpreises der Stadt. Ein Fest für die Kleinen ist der Kinderhörspieltag am Sonntag (13.), da gibt es ab 11 Uhr ein volles Programm mit Hörspielaufführungen, Live- und Mitmachprogramm, mit von der Partie ist wieder mal Clown Schorsch. Höhepunkt des ereignisreichen Tages ist aber wohl die Aufführung des Live-Orchesterhörspiels „Alice im Wunderland“, u.a. mit Ulrich Noethen, jungen Kinogängern bekannt als Papa vom Sams, und der Jungen Süddeutschen Philharmonie Esslingen. Und das ist lange noch nicht alles..... -ko

>www.radio.ARD.de - Programm und auch die Möglichkeit in die frei produzierten Hörspiele rein zuhören und abzustimmen
> Mi 9. bis zum So 13. Nov 2011 im ZKM, Lorenstr. 19, KA