Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2007
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Gepflegte Punkrock-Bar

Plüschi und die Alte Hackerei

Plüschi aka Christian Bundschuh hat ein neues Tattoo auf seinem rechten Arm und des sieht dem Logo seines gastronomischen Etablissements verdammt ähnlich: „Alter Hackerei“ steht drauf, und in einem Kreis ist ein scharfes Hackebeilchen abgebildet, wie das, mit dem wohl dereinst der Fleischer hier die Sau zerhackte.
Heute hacken eher verschwitzte Menschen in Gitarrensaiten und Trommeln. Ach so, das Tattoo´ „Corporate Identity“ lacht Plüschi, der auf dem Schlachthofgelände mit seiner „gepflegten Punkrock-Bar“ eine musikalische Lücke in der Karlsruher Gastronomie geschlossen hat. Gepflegt und Punkrock, „das ist ernst gemeint, keine Ironie“, sagt er. „Wir haben Single Malt Whisky, gute Obstbrände, guten Rotwein und Riesling“. Ungepflegte Getränke wie Alcopops kommen ihm nicht hintern Tresen.
Es gibt keine Küche, dafür umso mehr Konzerte – allein im Oktober steht ein gut ein halbes Dutzend an. Dar The Hollowpoints (Social Distortion Punk, USA, 14.10.), The Gee-Strings (77er-Punk, Köln, 20.10.) oder The Seducers (Gareage, Freiburg, 25.10.). Vierzig ist er jetzt, „mit 15 kam ich zum Punk, Schule, Zivildienst, ab 1989 hab’ ich Konzerte gemacht“, viele in der Steffi. Er hat Erfahrung mit Bands auf Tour und in Tourbooking. Dadurch sind Kontakte, entstanden, die heute noch nützlich sind Seit 1993 ist er in Sachen Veranstaltungstechnik und Tontechnik unterwegs. Eng und schwitzig wird’s, wenn die Bands hier spielen. Gerade mal 85 Leute passen rein. Aber wo am Tresen die AC/DC Kanonen aufgemalt sind und „For those about to rock we salute you“ steht, da wissen Gleichgesinnte: Hier ist ein wahrlich gepflegter Ort!
Das stilistische Spektrum der Konzerte ist weiter gefasst, als man es vielleicht unter dem Oberbegriff Punk vermuten würde. Rock, Indie, Sixties-Trash – alles ist möglich. „Ende Oktober kommt zum Beispiel eine Band, die macht Surf-Musik im weitesten Sinne.“ Die Leute wissen, wenn speziell die Musik für sie spielt. „Das ist schon ein unterschiedliches Publikum, wenn – sagen wir mal – eine Hardcore Band aus Norwegen spielt oder eine Sixties-Trash Band“. Es kommen auch oft Leute „die wir heier noch nie gesehen haben“. Richtig gut findet er die Mischung des Publikums, denn genau das will er auch: „Da sind Kinder von Leuten dabei, mit denen ich vor 20 Jahren rumgehangen bin“, grinst er. Und eben ‚alte Menschen’ wie er mit 40. -tz

Alte Hackerei, gepflegte Punk-Rock-Bar. Konzerte, Biergarten und mehr. Schlachthofgelände, Durlacher Allee 62, Gebäude 10b

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