Etwas mehr als ein halbes Jahrhundert ist es her, dass 20th Century Fox den ersten 70mm-Film, das Musical Oklahoma, in die Kinos brachte. Das Verfahren, das nicht nur optisch mit ungeheurer Bildschärfe und räumlicher Tiefe, sondern auch akustisch - mit sechs getrennten magnetischen Tonspuren - das Nonplusultra der Kinotechnik darstellte, wurde Todd-AO genannt, nach dem Filmproduzenten Mike Todd, der das System zusammen mit American Optics (AO) entwickelt hatte. Der große Durchbruch des aufwändigen Verfahrens stellte sich nicht ein.
Mittlerweile gibt es nur noch wenige Kinos in der Welt, die mit 70mm-Projektoren ausgerüstet sind. Die Schauburg gehört dazu und sie macht davon auch regelmäßig Gebrauch. Im Oktober beglückt das Karlsruhes Traditionskino wie in den beiden Vorjahren die Filmfans mit einem Todd-AO Festival. Vom 5. bis 7. Oktober laufen dort Filme im XXL-Format. Zu sehen gibt es die klassischen Monumentalfilme und einen norwegischen Abentuerfilm.
Ein ganz unterschiedliches Publikum dürfte das Südstaaten-Melodram Onkel Toms Hütte und die filmische Umsetzung von Pink Floyds The Wall ansprechen. Ein besonderes Schmankerl ist Jacques Tatis raffiniertes Meisterwerk Play Time in einer restaurierten Fassung. Der Rausschmeißer am Ende des Festivals ist Peckinpahs Superwestern The Wild Bunch. Zeiten und Kartenpreise verrät die Schauburg auf www.schauburg.de.
ko