Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2007
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Wir sind Helden

Basisdemokratisch bis aufs Blut

Bild - Wir sind Helden
Klappe auf präsentiert

Irgendwann im Frühjahr ging es wieder los: „Wir sind Helden“ hatten ein neues Album draußen, und Erwartungshaltungen durften abgeglichen werden, mit dem was auf dem Tonträger zu hören war. Für manche war das Baby von Sängerin Judith Holofernes und Drummer Pola Roy, dem ausgewanderten Karlsruher, Thema Nummer eins. Der hatte schon eine gewisse Erwartungshaltung gespürt für „Soundso“, „...dass nach der Geburt des Babys alles kuschelig wird“, aber andererseits sind die Fans der Band ja auch eher soundso – das heißt was´ „Die Leute mögen uns eben auch, weil wir mit Erwartungen brechen“. Manche Bilder, die die Öffentlichkeit von den Helden hat, sind aber nach wie vor richtig. Nach wie vor bezeichnet Pola Roy die Band als „basisdemokratisch bis aufs Blut“, aber man habe inzwischen gelernt, Diskussionen nicht immer bis in die Unendlichkeit ausufern zu lassen. Und wenn man zu einer Sache steht, dann auch richtig, der Auftritt gegen den G 8 Gipfel beispielsweise: „Es war richtig, weil wir uns schon seit langem mit dem Thema Globalisierung beschäftigen“. Keine Trittbrettfahrerei also, aber andererseits nimmt Roy Kritikern den Wind aus den Segeln, die von vornherein unterstellen, die Beteiligung an politischen Demonstrationen sei nichts weiter als Steigerung der eigenen Publicity: „Man erreicht viele Leute, also wäre es verlogen zu sagen, dass es nicht auch darum geht“.
„Soundso“ hat eine Vielfalt: Da gibt es bläserähnliche Grundstoffe, auf der Tour, verspricht Pola Roy , werden auch echte Bläser dabei sein, da gibt es zupackend rockige und, ja, auch Balladeskes. Textlich steht Klartext wie in „Der Krieg kommt schneller zurück als du denkst“ neben ambivalentem wie „The Geek (shall inherit)“. Die Fans mögen es. Sie setzen sich mit der Band nach wie vor intensiv auseinander – vor allem mit den Texten, und so sieht die Band umgekehrt eine Herausforderung, mal ins nicht-deutschsprachige Ausland abzuhauen. Man schaut auf den Tourplan und fragt erst sich und dann Pola Roy: „Was steckt dahinter´“ „Uns ist schon bewusst, dass wir sehr stark über die Texte wahrgenommen werden. Aber wir haben uns gesagt, lass uns mal wohin gehen, wo es darum geht, dass wir als Band das Publikum überzeugen, so ein bisschen wie früher in den Clubs...“ Er klingt durchaus nicht unstolz, wenn er von den 1.000 Leuten erzählt, die in London kamen. „Gut, vor allem wohl Deutsche, die da leben“, schränkt er gleich wieder ein.
Bei der jetzt anstehenden Hallentour werden es wieder Abertausende sein, und denen hat die Band mehr zu bieten, als je zuvor, nicht nur quantitativ: „Wir haben jetzt genug Songs, um richtige Spannungsbögen zu erzeugen, und wir haben auch verschiedene Setlist-Kombinationen.“
Karlsruhe ist ein Heimspiel für den „alten Karlsruher“. „Ich bin natürlich doppelt aufgeregt in Karlsruhe. Da kommen auch Freunde aus 20 Jahren, die alle wollen, dass man mit ihnen redet. Das ist kaum zu lösen, ohne als Vollidiot rauszukommen...“ Da muss er durch. Noch was Wichtiges zum Schluss´ „Olé, olé KSC, das kannst Du noch schreiben.“ Also gut.


> Fr. 19.10., Europahalle Karlsruhe, 20 Uhr

Verlosung. wir verlosen 3 mal 2 Karten. Postkarte an Klappe auf, Stichwort „Helden“, Kreuzstr. 3, 76133 Karlsruhe. Einsendeschluss: 4.Okt. - viel Glück!

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