Pete Jay & Odd Men Out
Ich bin eher mit Neil Young und Bob Dylan aufgewachsen als mit Westernhagen oder Niedecken, sagt Pete Jay Funk über seine musikalische Sozialisation. Mit seiner Band No Sugar No Ceam hat Funk in den vergangen Jahren ein Oeuvre an zeitlosen Songs geschaffen, die den Geist der Helden seiner Jugend als Ausgangspunkt nehmen, um in neue Territorien vorzuschreiten. Wer seine Songs je gehört hat, weiß dass sie zwar ortlos sind, aber den Urheber eher in den Weiten Amerikas vermuten lassen als in der Badischen Metropole.
Odd Men Out ist als Phönix der Asche von No Sugar, No Cream entstiegen. Wer die alte Band kannte wird nicht verschreckt von radikalen Kurskorrekturen, aber die neue ist mindestens in Nuancen anders. Dafür sorgt schon die Erweiterung zum Sextett, so gibt es mit Andreas Jüttner und Rainer Lolk einen elektrischen und eine Kontrabassisten, was auf der Bühne eine logisch zwingende Dramaturgie vom Akustik-Set zum voll-plugged Konzert erzwingt. Zudem probiere die Band in der neuen Besetzung mehr aus: Sounds, Stimmungen. Dazu gehören auch Banjo, Mandoline und elektrische Gitarren.
Odd Men Out befolgt das bewährte Prinzip einer Mischung von eigenem Material mit ausgesuchten Coversongs. Es ist schon ein bisschen was Missionarisches dabei bekennt der Sänger. Covers von Uncle Tupelo oder Townes Van Zandt sind ja nun nicht gerade Gassenhauer, die von den Massen erwartet werden. Der Vorteil für das Publikum: Es lernt was neues, der Vorteil für die Band: Man hat nicht immer die Originalversion als Damoklesschwert über sich hängen.
Pete Bull and The School of Hard Knocks
Die Typen kennen Akkorde und Harmonien von denen ich noch nie was gehört habe, sagt Pete Bull über seine neuen Bandkollegen, die School Of Hard Knocks. Eigentlich ist er ein Rocker, aber jetzt hat der Starfuckers-Spitfire Club Trommler sich mit Gitarre bewaffnet ans Gesangsmikro gestellt und macht.... was´ Auf Spaßcountry hab´ ich keinen Bock, verkündet er. Und deshalb drehen sich diese teilweise wunderbar verschlurften und doch konzentrierten Songs vor allem um die großen Themen des Lebens, die man auch als Trommelbullide jenseits der 30 durchgemacht hat: Einsamkeit, gebrochene Herzen, verlorene Jugend sowieso. School Of Hard Knocks eben. Zwischen Hank Williams, Gram Parsons, Waylon Jennings und ZZ-Top ist der musikalische Ausdruck dieser Lebenserfahrungen angesiedelt und wird von erfahrenen Leidensgenossen mit unterschiedlichen Backgrunds unterstützt: Lars Nippa am Schlagzeug, den Gitarristos Sascha Dannenberger und Patrick Haschka sowie (Grand) Senior Peter Reichelt. -tz
Do., 19.7., Karlsruhe, Das Fest, Günther Klotz Anlage, Café-Bühne, 20 Uhr