Willy de Ville hat in den vergangen Jahren eine Achterbahn-Karriere wie aus einem Rocker-Lehrbuch hingelegt. Oscar-Nominierung, Alkoholabstürze und Rechtsstreitigkeiten, hochgelobte aber kommerziell wenig durchschlagende Comebackversuche waren Kennzeichen eines vagabundierenden Musikmodenverweigerers. Ich bin immer den Moden aus dem Weg gegangen und wollte vor allem, dass meine Lieder mir gefallen. Das fängt schon bei seinen Einflüssen an, den Großen der 50er und 60er Jahre: Wenn ich von großer Musik rede, dann meine ich Leute wie Buddy Holly, Edith Piaf oder Muddy Waters. Leute, wie es sie heute kaum mehr gibt... Auf die Frage, wer ihn in seiner Jugend beeindruckte, betonte er in einem Interview dereinst ausdrücklich ...nicht die Beatles. Die Lieder des großen Melancholikers sind musikalisch zwischen RocknRoll, Blues und Cajun angesiedelt und mit Latino-Flair gesprenkelt. Sie handeln von Machos und Verlierern, enttäuschten heißgelaufenen Liebhabern und abgekühlten Senoritas.