Mit Injektionen, Infusionen und Dosierpumpen leitet Svenja Ritter (geb. 1972 in Karlsruhe) flüssige, färbende Substanzen ins Innere ihrer Objekte. "Kirchhofrosen" ist ein sehr poetischer Name für diese Reflektionen über den "gesetzlich geregelten Umgang mit den Toten"; für die Umkehrung der "Ausbürgerung des Todes" (der Trauer, der Besinnung, der Zeremonien) in die Privatsphäre. Ohne Prüderie rückt die Künstlerin die Tabuthemen Krankheit und Tod ins Blickfeld. Schreckliche Schönheit: "Denn das Schöne ist nicht des schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören." (Rilke)
(Svenja Ritter, Kirchhofrosen, Ev. Stadtkirche, Krypta, 9.-11.5.)