Judith Schalansky

Das Bild des Kanarienvogels, dessen plötzliches Verstummen Bergarbeiter einst vor dem Abfall des Sauerstoffgehalts warnte, dient Judith Schalansky in ihrem ebenso engagierten wie poetischen Essay als Wegweiser durch das Dickicht des Alarm- und Ausnahmezustands, in dem Wächtertiere die Rolle von lebensrettenden Orakeln übernehmen und Bücher buchstäblich Leben retten können. In „Schwankende Kanarien“, aus dem sie im Prinz-Max-Palais liest, setzt sich die Autorin mit metaphorischen und konkreten Frühwarnsystemen der Menschheit auseinander, die angesichts zunehmender ökologischer Krisen so dringlich wie unzulänglich erscheinen.

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Foto: ©Sven Gatter