Stories of HipHop

Das gesamte Museum einnehmend ist die Abschiedsausstellung der langjährigen Museumsleiterin Cornelie Holzach ein starkes Signal dafür, was in einem Schmuckmuseum möglich ist, und damit gleichzeitig eine wunderbare Startrampe für ihre Nachfolgerin Friederike Zobel, die mit authentischen Erzählweisen das Museum auch nachfolgenden Generationen schmackhaft machen möchte. Dies gelingt mit der aktuellen Ausstellung ganz offensichtlich, in deren Zentrum die fetten Klunker, goldenen Zahnverblendungen und dick auftragenden Outfits der HipHop-Künstlerinnen und -Künstler steht. Doch die Schau bietet weit mehr als nur Poserschmuck, sondern erzählt anhand ausgewählter Exemplare eine umfassende Sozialgeschichte einer von der Straße kommenden Undergroundkultur, die zur mächtigsten Jugendbewegung der Gegenwart wurde. Dabei spart sie keineswegs kritische Momente aus, wie die Anprangerung des erbärmlichen Frauenbilds, das von einem Großteil der männlichen Rapper gepflegt und von vielen jungen Frauen inhaliert wurde und wird. Sie zeigt aber auch die feministische Gegenbewegung im Rap und damit in einer umfassenden Installation und vielschichtigen Präsentation die gesamte Ambivalenz einer Kultur, die mehr Gesellschaft und ihre Lebensbilder prägt, als dies ältere Menschen wahrnehmen wollen.

bis 29. Juni 2025
Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus
Jahnstraße 42. Pforzheim

Di bis So und feiertags 10 - 17 Uhr

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Bild: Wakaflaka, 2011, Foto ONDRO