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500 Jahre Bauernkrieg im Südwesten
Vor 500 Jahren, in den Jahren 1524 und 1525 erhoben sich die Bäuerinnen und Bauern im Südwesten gegen Leibeigenschaft und Unterdrückung, religiöse Unfreiheit und die Ausbeutung durch ihre Herren. Sie kämpften für ihre persönliche Freiheit und Selbstbestimmung, wollten über ihren Besitz verfügen können und selbst entscheiden, wer ihnen in der Kirche das Evangelium erläutert. Schon in den Jahrzehnten zuvor hatte es immer wieder Aufstände der Bauern gegeben. Erst die politischen Flugschriften, die von Hand zu Hand weitergegeben, öffentlich vorgelesen oder an Wirtshaustüren angeschlagen wurden, führten dazu, dass sich die anfänglichen Aufstände zu einem Flächenbrand von der Bodenseeregion über Oberschwaben, den Schwarzwald, das Neckartal, das Kraichgau und Tauberfranken bis in andere Teile des deutschsprachigen Raums entwickelten, der spätestens im Frühjahr 1525 ganz Süd- und Mitteldeutschland erfasste. Mit der zentralen Ausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ zu den Bauernkriegen im deutschen Südwesten erzählt das Landesmuseum Württemberg bis zum 5. Oktober von den Ereignissen im deutschen Südwesten im Kloster Schussenried, das im März 1525 von Bauern besetzt und geplündert worden war. Mit dem Theater- und Musikspektakel "UFFRUR! … on the road" geht das Landesmuseum aber auch auf Tour um an wichtigen Stätten des Bauernkriegs die Ereignisse von 1524/25 sinnlich erlebbar werden zu lassen und die Relevanz der 500 Jahre zurückliegenden Ereignisse für die Gegenwart zu erkunden. Denn Trotz der Niederschlagung blieb der Bauernkrieg als Zäsur im kollektiven Gedächtnis verankert. Eine Utopie war in der Welt, inspirierte spätere Revolutionen in ganz Europa und wirkt bis heute nach.
Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“, bis 5. Oktober, Kloster Schussenried, Bad Schussenried, Di-Fr 10-17 Uhr, Sa + So bis 18 Uhr
Uffruhr in Bretten > Am 24. Mai verwandelt sich die Brettener Innenstadt ab 10 Uhr in einen historischen Schauplatz mit Marktleben, Musik, Theater und Aktionen rund um den Bauernkrieg, um das 16. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. Die damals pfälzische Oberamtsstadt Bretten geriet ins Zentrum der Erhebung der Bauern, da hier ein Kaufmannszug aus oberdeutschen Städten auf dem Rückweg von der Frankfurter Frühjahrsmesse lag und Begehrlichkeiten der Aufständischen weckte, die ihre eigenen Züge finanzieren mussten und daher drohten, notfalls gewaltsam die Tore der Stadt zu öffnen. Die Verteidigung der Stadt, die zu Lebensmittelknappheit und Einschränkung der Bewegungsknappheit führte, spaltete die Bürgerschaft. Im Rahmen des ganztägigen Programms mit Musik, Gaukelei, Marionettenspiel und Tanz gibt es um 11 und 13.30 Uhr Szenen aus der Geschichte anno 1525, die die dramatischen Ereignisse in Bretten skizzieren.
Höhepunkt ist dann ab 16 Uhr das Open-Air-Spektakel „UFFRUR! … on the road“ (Foto) auf dem Marktplatz. In einer bildstarken Erlebniswelt mit Jahrmarktcharakter verschmelzen performative, musikalische und multimediale Elemente. Dabei steht zwar der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund – jedoch soll der ernste Hintergrund der historischen Geschehnisse nicht vergessen werden. Musikbeiträge regionaler Musikerinnen, Spielstationen, Picknickbereiche, Essens- und Getränkestände, Infobereiche und Figurentheater ergänzen das Spektakel, in dessen Zentrum ein Theaterstück die Geschichte des Bauernkriegs und die Beweggründe der Menschen von damals erzählt. Der Narr führt als Zeremonienmeister und Reiseführer durch die Erzählung, die die Spannungen und den Schrecken des Bauernkriegs, aber auch die Hoffnung und Begeisterung des Widerstands vermittelt und die Augen für Parallelen zu aktuellen sozialen Ungleichgewichten öffnen will. Das Stück will auch zum Nachdenken darüber anregen, was passiert wäre, wenn der größte Aufstand jener Zeit nicht blutig niedergeschlagen worden wäre.
Sa 24. Mai 2025, ab 10 Uhr historischer Schauplatz, Innenstadt Bretten, 16 Uhr "UFFRUR! … on the road", Marktplatz Bretten
Grenzgänger in Bruchsal > Mit Liedern und Lyrik aus der Zeit des Aufruhrs vor 500 Jahren und seinem Programm „Wessen Erde ist die Erde? Wessen Welt ist die Welt?“ setzt das Bremer Quartett Die Grenzgänger auf Einladung der Stadt Bruchsal einen besonderen Akzent. Melodien aus der Sammlung „Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters“, Songs von Bertolt Brecht, Geschichten des legendären Bundschuh-Führers Joß Fritz sowie Passagen aus den Reden Thomas Müntzers und den „Zwölf Artikeln“ von Memmingen, einer frühen gedruckten Erklärung von Menschenrechten vereint die vielfach ausgezeichnete und europaweit tourende Gruppe um den Liedermacher und Liedersammler Michael Zachcial in ihrem speziellen Programm. Mittels verschollener und in Vergessenheit geratener Lieder singen und erzählen Die Grenzgänger aus der Perspektive der sogenannten kleinen Leute.
Fr 16. Mai 2025, 19 Uhr, Exil-Theater, Am Alten Güterbahnhof 12, Bruchsal
Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“, bis 5. Oktober, Kloster Schussenried, Bad Schussenried, Di-Fr 10-17 Uhr, Sa + So bis 18 Uhr
Uffruhr in Bretten > Am 24. Mai verwandelt sich die Brettener Innenstadt ab 10 Uhr in einen historischen Schauplatz mit Marktleben, Musik, Theater und Aktionen rund um den Bauernkrieg, um das 16. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. Die damals pfälzische Oberamtsstadt Bretten geriet ins Zentrum der Erhebung der Bauern, da hier ein Kaufmannszug aus oberdeutschen Städten auf dem Rückweg von der Frankfurter Frühjahrsmesse lag und Begehrlichkeiten der Aufständischen weckte, die ihre eigenen Züge finanzieren mussten und daher drohten, notfalls gewaltsam die Tore der Stadt zu öffnen. Die Verteidigung der Stadt, die zu Lebensmittelknappheit und Einschränkung der Bewegungsknappheit führte, spaltete die Bürgerschaft. Im Rahmen des ganztägigen Programms mit Musik, Gaukelei, Marionettenspiel und Tanz gibt es um 11 und 13.30 Uhr Szenen aus der Geschichte anno 1525, die die dramatischen Ereignisse in Bretten skizzieren.
Höhepunkt ist dann ab 16 Uhr das Open-Air-Spektakel „UFFRUR! … on the road“ (Foto) auf dem Marktplatz. In einer bildstarken Erlebniswelt mit Jahrmarktcharakter verschmelzen performative, musikalische und multimediale Elemente. Dabei steht zwar der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund – jedoch soll der ernste Hintergrund der historischen Geschehnisse nicht vergessen werden. Musikbeiträge regionaler Musikerinnen, Spielstationen, Picknickbereiche, Essens- und Getränkestände, Infobereiche und Figurentheater ergänzen das Spektakel, in dessen Zentrum ein Theaterstück die Geschichte des Bauernkriegs und die Beweggründe der Menschen von damals erzählt. Der Narr führt als Zeremonienmeister und Reiseführer durch die Erzählung, die die Spannungen und den Schrecken des Bauernkriegs, aber auch die Hoffnung und Begeisterung des Widerstands vermittelt und die Augen für Parallelen zu aktuellen sozialen Ungleichgewichten öffnen will. Das Stück will auch zum Nachdenken darüber anregen, was passiert wäre, wenn der größte Aufstand jener Zeit nicht blutig niedergeschlagen worden wäre.
Sa 24. Mai 2025, ab 10 Uhr historischer Schauplatz, Innenstadt Bretten, 16 Uhr "UFFRUR! … on the road", Marktplatz Bretten
Grenzgänger in Bruchsal > Mit Liedern und Lyrik aus der Zeit des Aufruhrs vor 500 Jahren und seinem Programm „Wessen Erde ist die Erde? Wessen Welt ist die Welt?“ setzt das Bremer Quartett Die Grenzgänger auf Einladung der Stadt Bruchsal einen besonderen Akzent. Melodien aus der Sammlung „Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters“, Songs von Bertolt Brecht, Geschichten des legendären Bundschuh-Führers Joß Fritz sowie Passagen aus den Reden Thomas Müntzers und den „Zwölf Artikeln“ von Memmingen, einer frühen gedruckten Erklärung von Menschenrechten vereint die vielfach ausgezeichnete und europaweit tourende Gruppe um den Liedermacher und Liedersammler Michael Zachcial in ihrem speziellen Programm. Mittels verschollener und in Vergessenheit geratener Lieder singen und erzählen Die Grenzgänger aus der Perspektive der sogenannten kleinen Leute.
Fr 16. Mai 2025, 19 Uhr, Exil-Theater, Am Alten Güterbahnhof 12, Bruchsal




