Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2025
Musik Querbeet

 

Christina Lux

Art-Pop mit Oliver George im Jazz-Club

Bild - Christina Lux
Schon als Kind bekommt die gebürtige Karlsruherin Christina Lux mit, wie Musik für die Bühne entsteht, als die Krautrockband Guru Guru bei ihren Eltern probt. Seither ist viel passiert: Seit mehr als 40 Jahren steht sie mittlerweile auf der Bühne, hat mit Pe Werner, Purple Schulz, Jon Lord, Mick Karn und vielen anderen zusammengearbeitet. Seit 1998 ist die Singer-Songwriterin und Gitarristin mit dieser so besonderen Stimme und den anspruchsvollen Texten mit ihrer eigenen Musik zwischen Pop, Soul und einem Hauch Jazz unterwegs, hat viele Alben aufgenommen und hat unter anderem mit den Fantastischen Vier und Stoppok zusammen gespielt. Seit einiger Zeit ist sie wieder mit Oliver George, einem alten musikalischen Weggegfährten unterwegs.

Wie haben Sie Oliver George kennengelernt?
Oliver und ich kennen uns jetzt seit 40 Jahren. Er war damals der Schlagzeuger in meiner allerersten Band in Kassel. Ich war 18 und mutig, würde ich heute sagen, dass ich mich traute dort vorzusingen. Es war eine gut etablierte Rockband, und wir tourten etwa ein Jahr bevor ich lernen musste, dass eine Stimme ein empfindliches Instrument ist. Das bedeutete eine harte Pause, bis ich dann wieder weitermachen konnte. Und all das gelernt hatte, was ich brauchte, um ganz und gar Musikerin zu werden.

Was haben Sie schon gemeinsam veröffentlicht?
1986 waren wir gemeinsam beim wunderbaren Edo Zanki und hatten auf Kassette ein paar Songs dabei. Es entstand daraus keine Produktion, aber ich lebte dann eine Weile wieder in der Nähe von Karlsruhe und machte dort dann auch weiter Musik. Vor etwa 12 Jahren trafen Oliver George und ich uns wieder. Und begannen dann auch wieder gemeinsam Songs zu schreiben. 2018 erschien unser erstes gemeinsames Album „Leise Bilder“, das zu unserer Freude den Preis der deutschen Schallplattenkritik bekam. Oliver ist ein Multiinstrumentalist und arrangiert toll. So wurden aus meinen Singer-Songwriter-Songs nur mit Gitarre und Gesang sehr viel größer arrangierte Perlen mit Sounds, auf die ich so nicht gekommen wäre. Es war auch mein erstes ganz deutschsprachiges Album. Wir ergänzen uns inzwischen ganz herrlich beim Schreiben und Arrangieren.

Was ist das Besondere an Ihrem Studioalbum „Lichtblicke“?
Das Album „Lichtblicke“ war dann das zweite Studioalbum. Inzwischen haben wir ein wirklich inspirierendes gemeinsames Arbeiten entwickelt. Die Songs haben wir hier bei uns im kleinen StudiodeLUXe aufnehmen können und konnten uns so all die Zeit nehmen, die es manchmal braucht, bevor ein Song wirklich rund wird. Ein besonderes Highlight sind die schönen Streicherarrangements auf „Ins Licht“ von Anne de Wolff und die wunderbare Stimme von Tokunbo, die den Song mit mir zusammen singt.

Wie ist es zu Ihrem Auftritt im Jazz-Club gekommen? Es ist kein offensichtlicher Ort für Ihren deutschsprachigen - ich nenne es jetzt einfach mal so - Art-Pop.
Ich saß vor einem Jahr mit Vilko Zanki zusammen und erzählte ihm, dass ich so gern mal wieder in meiner Geburtsstadt ein Konzert spielen würde. Und er kam dann auf den Musiker Marcel Millot, der inzwischen diese besondere Reihe im Jazzclub betreut. Als ich langsam wieder anfing, auf die Bühne zu gehen, nachdem meine Stimme so angegriffen war, waren die feinen alten Jazzstandards mein Einstieg. Ich liebe Freiflüge und Improvisation und das ist auch nach wie vor bei den Konzerten zu hören. Art-Pop gefällt mir sehr als Beschreibung. Und so gibt es auch immer einen jazzigen Anteil in unserer Musik.

Wie fühlt es sich für Sie an, wieder zurück in Ihrer alten Heimat zu sein und dort zu spielen?
Es ist ein schönes Gefühl. Ich war zwar noch ein Kind, als wir fortgingen, aber es hat mich immer wieder in den Süden gezogen und es fühlt sich im Herzen verbunden an. Und es gibt immer noch Verbindung zu lieben Musikerinnen und Musikern aus der Gegend.

Was ist für Ihren Auftritt geplant? Werden Sie Songs querbeet aus all Ihren Schaffensphasen spielen oder sich auf die Lieder der beiden letzten Alben beschränken?
Wir werden hauptsächlich Songs aus den beiden letzten Studioalben spielen, mit den Freiräumen, die sich live inzwischen entwickelt haben. 2023 erschien unser Doppel Livealbum „LivedeLUXe“, das haben wir natürlich auch im Gepäck. Aber es gibt auch ein paar Ausflüge in die alten englischsprachigen Schaffensphasen aus den 90ern. Wir haben ein kleines Medley gebaut für die treuen Lauscher, das wie eine Reise ist durch die letzten 10 Alben.
Foto: Tanja Krauth -kaho

Sa 10. Mai 2025 um 20:00 Uhr, Jazzclub Karlsruhe e.V., Kaiserpassage 6, Karlsruhe


Jazzclub Karlsruhe

Kaiserpassage 6

76133 Karlsruhe

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