Der Karlsruher - die Karlsruherin und das Karlsruhe: Nichts kann gut genug sein - an allem gibt’s was auszusetzen; zufrieden können nur andere sein. Die Nordhessen zum Beispiel: „Kennst Du das Land, wo nie die Sonne schien, wo sture Ochsen krumme Furchen ziehen, wo Mägde und Knechte aus einem Napfe essen? Das ist das Land der armseligen Nordhessen.“
Ja und? Sie sind aber die glücklichsten Menschen in unserem Land. Zumindest laut SKL Glücksatlas, denn Kassel liegt auf Platz 1 beim Glücksindex der befragten Personen, Karlsruhe landete laut Ranking auf dem vorletzten Platz. Um Himmels willen - ist Baden das Kalabrien Deutschlands? Gemach, gemach: im Glücksatlas steht auch, dass laut objektiver (!) Indikatoren Karlsruhe auf Platz 2, München auf Platz 1 statt auf 24 steht. Freiburg wäre auf 3 statt 22. Die Freiburger Uni hat sogar bei der Umfrage mitgearbeitet. Da stellt sich manchen die Frage nach der objektiven Kompetenz dieser Hochschule.
Woher kommt dann diese Unzufriedenheit? Vielleicht eine Art Wohlstandsverwahrlosung von satten Menschen, die mit der schönen, umgebenden Landschaft nichts anfangen können? Oder die den gut ausgebauten Nahverkehr nicht zu schätzen wissen, die unglaublichen Kulturangebote nicht wahrnehmen wollen - oder die Fragenden haben schlicht eine falsche Vorwahl gewählt. Oder es waren Hacker am Werk. Wer weiß?
Die Behauptung, dass nichts los sei in der Region, ist eine Frechheit. Wer die nächsten Seiten hier durchliest, kann über das reichhaltige und vielseitige Angebot nur ins Schwärmen kommen - es lässt sich hier gut leben. Wobei: einiges in dieser Stadt ist sicherlich verbesserungswürdig. Das Wetter zum Beispiel. Aber da sollte man mit dem Wünschen vorsichtig sein. ER übertreibt gerne und ist bekannt für seinen oft schrägen Humor. Wünschen wir uns mehr Sonne, beglückt ER uns eventuell mit weit über 40 Grad. Ein paar regenfreie Wochen wären allerdings schon schön - vor allem bei den vielen Open Air Veranstaltungen. Schaue mer mol.