Vögel, reduziert auf ihre einfachste Form, bevölkern die Gemälde von Jan Zöller. Der 1992 geborene Künstler stattet sie oft mit Hosen, Schuhen, auch mal mit Werkzeug oder Zweigen aus und manchmal mit Armen. So scheinen sie weder Tier noch Mensch zu sein. In den neuen großformatigen Malereien gestaltet der Künstler seine Motive nahezu abstrakt, einzelne Hosenbeine etwa werden zu einer Fläche. Kohlezeichnungen übermalt er mit Holzbeize, verunklart auf diese Weise Vorder- und Hintergrund, und erstmals verwendet er auch Ölfarbe. Zöller, der an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Leni Hoffmann und Marijke van Warmerdam sowie an der École nationale supérieure des Beaux-Artes bei Jean Marc Bustamante studiert hat, wurde 2018 mit dem Bundespreis für Kunststudierende der Bundeskunsthalle Bonn und 2021 mit dem Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds ausgezeichnet.
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Bild: Jan Zöller, Where do they do what ever they are2024
acrylic, oil, stain, pastels, ink and charcoal on canvas250 x 200 cm, Foto: Lukas Giesler