Von Mittwoch 10. bis Sonntag 14. April 2024 sind in diesem Jahr beim Independent Days Filmfestival in der Schauburg, deren Atmosphäre schon immer zum Gelingen beitrug, 111 Filme aus 34 Ländern zu sehen - Kurzfilme ohne Budget, Kurzfilme mit etwas größerem Budget und auch einige längere Filme. Hauptsache unabhängig und jenseits des Mainstreams.
„Wir versuchen bei den Independent Days immer das aktuelle Filmschaffen der unabhängigen Filmszene weltweit abzubilden“, so Festivalleiter Dr. Oliver Langwitz. „Und hier sind dann auch immer wieder Trends zu erkennen, mit denen sich die Filmszene auseinandersetzt. Da finden sich Filme, die sich mit den vielen Kriegs- und Krisenherden auf der Welt auseinandersetzen. Oder Filme, die sich mit Zensur und Pressefreiheit beschäftigen. Natürlich spielen auch Filme, die versuchen, Antworten auf die vielen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen zu finden, eine große Rolle. Aber gerade auch die jüngeren Nachwuchs-Filmschaffenden setzen sich vielfältig mit persönlichen Geschichten auseinander, Liebesfragen, neue Geschlechteridentitäten und neue Formen des Zusammenlebens. Dabei ist zu betonen, dass die Genre-Bandbreite immens ist und wir Komödien, Thriller, Animationsfilme, Science-Fiction, Fantasy und vieles mehr im Programm haben.“
Dieses Mal ist dem Festivalteam ein ganz besonderer Coup gelungen, der vor allem Genre-Fans begeistern dürfte: Der neue Film „First Shift“ des Mainzer Independent-Kult-Regisseurs Uwe Boll feiert seine Deutschlandpremiere im Rahmen des Festivals (10.04./18:30 Uhr).
Eröffnet wird das Festival mit dem auf der Insel Réunion gedrehten Langfilm „Scarlet Blue“ (Foto) von Aurélia Mengin, der die Geschichte einer Frau Mitte 40 erzählt, die an einer schweren Krankheit leidet, die sie von innen heraus zerfrisst. Nach einem Selbstmordversuch konsultiert sie einen Spezialisten für Hypnose, der sie mit ihren tiefsten, schrecklichsten Ängsten konfrontiert (10.04./14:30 Uhr).
Es folgen die Opening Shorts mit anschließenden Sektempfang.
„Das ist immer eine schwierige Frage, da mir eigentlich alle Programmpunkte sehr am Herzen liegen“, antwortet Langewitz auf die Frage nach seinen Favoriten. „Persönlich habe ich einen starken Bezug zum Filmland Polen, da dort mein Vater geboren ist und wir dort auch noch Familie haben. Durch Alexej Nawalnys Tod an Aktualität gewonnen hat der Vortrag von Marcus Vetter in der Badischen Landesbibliothek, da er als Filmtonmeister beim oscarprämierten Dokumentarfilm "Nawalny" mitgearbeitet hat. Natürlich wird Marcus Vetter auch Einblicke in diese Produktion geben, was zeigt, dass wir auch in diesem Jahr wieder ein großes Gespür für aktuelle Themen haben. Und ich freue mich auch schon wieder sehr auf die "Shorts for Teens", bei denen wir Jugendliche ab 12 Jahre ins Kino einladen und diese so an das unabhängige Kino jenseits von Hollywood heranführen.“
Und es gibt viele weitere interessante Beiträge: So ist z.B. im fünften Programmblock des Publikumspreises, bei dem das Publikum entscheiden kann, welcher der Beiträge ins Finale für den mit 1. 500 Euro dotierten Filmpreis der Stadt Karlsruhe kommt, eine Welt voller skurriler Missverständnisse, unerwarteter Wendungen und urkomischer Situationen zu sehen.Von einem Tiramisu am Würstelstand bis hin zu einem Berufswechsel im Rentenalter – diese Filme garantieren unbeschwerte Unterhaltung. In „Aaron With Two Aas“ beginnt der titelgebende Aaron seine zweite Karriere mit 65 Jahren – als Schauspieler. In „Adieu Gaston“ erhält ein Auftragskiller, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, seine Aufträge über einen kleinen Feld-Briefkasten. Doch alles ändert sich, als er sich ganz unerwartet auf der Geburtstagsparty seines Opfers wiederfindet (12.04./19:00 Uhr).
Bei der „Award Gala“ werden dann die besten Filme der diesjährigen Festival-Ausgabe ausgezeichnet und insgesamt 14 Filmpreise im Wert von 13 000 Euro verliehen, darunter der Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe und der Filmpreis der Stadt Karlsruhe (13.04./21:15 Uhr).
Mi 10. bis So 14. April 2024
Schauburg
Marienstr. 16
Karlsruhe
Das komplette Filmprogramm ist auf
independentdays-filmfest.com