Während Anwalt Kurt Ehre und seine Frau nach außen den Eindruck einer harmonischen Musterfamilie erwecken, erleben die siebzehnjährige Juli und ihre drei Geschwister tagtäglich körperliche und psychische Gewalt – ausgeübt vom Vater, gedeckt und verharmlost durch die Mutter. Juli möchte diesem Horror entkommen und ist gleichzeitig in ihrer emotionalen Abhängigkeit gefangen. Diese Abhängigkeit verfolgt Juli weit über ihre Kindheit hinaus. Provokativ und schonungslos, originell und temporeich erzählt Jacqueline Edelmanns Bühnenfassung nach dem Roman von Claudia Schumacher die Geschichte von Juli, die auf der Bühne mit ihrer Identitätssuche an drei entscheidenden Stationen ihres Lebens gezeigt wird. Das Generationen-Ensemble des Phoenixtheaters Rastatt stellt sich den emotionalen Abgründen der Figuren, um den Blick auf ein nur zu gerne verdrängtes Thema zu richten.