Wer einer ist, scheint mehr denn je von den Dingen bestimmt. Vor allem Jugendliche greifen zur Identitätsbildung und Selbstvergewisserung nach Handy, Turnschuh und Jeans der richtigen Marke. "Der Kauf bestimmter Kleidungsgegenstände ist, wie früher die Lektüre eines bestimmten Schriftstellers, eine Form der Weltanschauung geworden", stellt Florian Illies fest. Den Kult um das Habenwollen macht das Badische Staatstheater deshalb aus gutem Grund zum Thema seiner 3. Kinder- und Jugendtheatertage in der Insel. Vom 24. bis zum 27. geht es um Geld und Konsumterror, aber auch um die sogenannte Neue Armut, durch die jedes siebte Kind in Deutschland nicht nur von der schönen bunten Warenwelt ausgeschlossen ist, sondern häufig zugleich von Entwicklungsmöglichkeiten. In Kooperation mit den KinderLiteraturtagen des Kulturamts Karlsruhe und unter dem Titel KaufRausch (Geld macht glücklich) steht unter anderem die Jugendclub-Produktion Ganze Tage, ganze Nächte von Xavier Durringer auf dem Programm, die fragt, wie sehr Geld und Besitz das Leben den Menschen bestimmen (Premiere 23.,19 Uhr, auch am 25. und 27.). Geld! Liebe! Kaufen! heißt ein ebenfalls von Mitgliedern des Jugendclub erarbeitetes Programm, bei dem die Zuschauer gebeten sind, sich mit ausreichend Kleingeld zu versehen, denn jede von ihnen bewusst oder unbewusst in Anspruch genommene Leistung möchte bezahlt werden
(24., 11 Uhr, 26., 19 Uhr). Beim Gastspiel des Landestheater Tübingen am 26., 11 Uhr, geht es um Toms Pleite. Tom und Erik, beste Kumpel, gehen in die gleiche Klasse, mögen die gleichen Filme, Klamotten und Musik und die gleiche Fußballmannschaft. Aber plötzlich kapselt Tom sich ab, kommt nicht mehr mit ins Kino und will auch nicht mit auf Klassenfahrt.