Wer Richard Strauss mit deutscher Schwere und Monumentalität verbindet, wird angesichts seiner einzigen „komischen Oper“ verwundert sein, wie leichtfüßig und humorvoll seine Musik daherkommen kann. Stefan Zweig lieferte nach einem klassischen Theaterstoff des britischen Shakespeare-Zeitgenossen Ben Jonson das Libretto voll witziger Situationen und Wendungen.
Es handelt vom pensionierten Seemann Sir Morosus, der sich auf seine alten Tage nichts als seine Ruhe wünscht und mit seinem Neffen und dessen umherziehender, queerbunten Operntruppe konfrontiert wird. Natürlich wünscht sich der grantige Alte auch ein bisschen menschliche Wärme und so legt die Bande den Ohm in einem munteren Verwechslungsspiel frech mit einer Auswahl heiratswilliger Frauen herein, um an seine Gunst und damit sein Gold zu gelangen. Regisseurin Mariame Clément inszeniert die Strauss-Rarität als Konflikt der Generationen, der am Ende zur Versöhnung führt.
Bauen kann sie dabei auf ein vom Karlsruher GMD Fritzsch wunderbar eingestelltes und farbenfroh agierendes Orchester und eine tolle SängerInnenschar, voran als Gast der an der Musikhochschule unterrichtende Bass Friedemann Röhlig als Morosus und die wunderbar singende Danae Kontora in der Rolle der nur scheinbar schweigsamen Frau. Noch drei weitere Male ist die Opernwiederentdeckung im April auf dem Spielplan.
> Badisches Staatstheater, Hermann Levi Platz 1, Karlsruhe,