Was auf den ersten Blick zu sehen ist das sind Menschen im Hotel die relativ banale Dinge tun. Es ist die Tatsache, dass der Ort der Handlung das Hotel Ambassador in L.A. ist und sich alles am 4. Juni 1968 abspielt, die diese kleinen, fragmentarischen Lebensgeschichten mit Bedeutung auflädt, denn es ist der Ort und der Tag an dem Robert F. Kennedy erschossen wird.. Lange ging der Schauspieler Emilio Estevez mit dem Projekt eines Films über Robert F. Kennedy schwanger. Es sollte kein Biopic über einen großen Politiker werden und auch nicht die Nachstellung der Geschehnisse dieser Nacht. Das Hotel sollte ein Mikrokosmos für das sein, was sich zu dieser Zeit im ganzen Land abspielte. Jahre später wurde der Film mit einem exquisiten Ensemble realisiert: So erlebt man Anthony Hopkins als pensionierten Hotelmanager, den es immer wieder an seine alte Wirkungsstätte zieht und sei es nur um mit seinem alten Freund Nelson (Harry Belafonte) Schach zu spielen, Sharon Stone als alternde Visagistin und betrogene Gattin des neuen Hotelmanagers, der von William H. Macy gespielt wird,
Demi Moore als Sängerin, die ihre besten Tage hinter sich hat und an der Flasche hängt (Emilio Estevez gibt ihren Gatten), Lawrence Fishburne als schwarzen Küchenchef, der seine eigene Vorstellung davon hat, wie man mit dem allgegenwärtigen Rassismus umgeht, Lindsay Lohan als junge Frau, die ihren Freund, dargestellt von Elijah Wood, nur heiratet, damit er dem Kriegsdienst in Vietnam entkommt. Man könnte das Namedropping noch fortsetzen, schließlich agieren nicht weniger als 22 Figuren mehr oder wenig gleichberechtigt nebeneinander, die dem Publikum viele Möglichkeiten eröffnen, emotionale und intellektuelle Anknüpfungspunkte zu finden. Die fließenden Bewegungen der Steadycamkamera verbinden die vielen kleinen Handlungsstränge, die schließlich zusammenlaufen, in den Moment, in dem Bobby Kennedy erschossen wird. . Das emotional bewegende Finale tröstet darüber hinweg, das manches an diesem Film tiefer gedacht als gemacht ist.
Kinostart: 8.3.