Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2023
Verschiedenes Meldungen

 

Gedenken an Novemberpogrom

Bild - Gedenken an Novemberpogrom
Wenn 2023 an die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erinnert wird, in der im ganzen deutschen Reich jüdische Geschäfte und Synagogen in Brand gesetzt wurden, Tausende Jüdinnen und Juden misshandelt, verhaftet, getötet wurden – dann geht das nicht ohne offene Augen für das Hier und Heute. 2023 an die Reichspogromnacht zu erinnern heißt: Sehen, dass auf deutschen Straßen Sympathie mit den Schlächtern der Hamas bekundet wird. Wahrnehmen, wie die Taten der Terroristen vom 7. Oktober in übler Opfer-Täter-Umkehr gerechtfertigt werden, indem Israel die Schuld dafür geben wird, dass Jüdinnen und Juden ermordet, vergewaltigt und verschleppt wurden. Erkennen, dass zu viele all dies wieder gleichgültig lässt.

In Karlsruhe rufen am 09. November 13 Karlsruher Institutionen gemeinsam zum mahnenden Gedenken an das Pogrom von 1938 auf. „Der 9. November in Karlsruhe – der Anfang vom Ende“ heißt eine Ausstellung, die die Mahnwache von Schülerinnen und Schülern der Drais-Gemeinschaftsschule begleitet (9:30–17:00 Uhr, Platz der ehemaligen Synagoge, Kronenstraße 15). Am selben Ort findet ein Gedenkgebet mit Asher Varon, Kantor der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, statt (14:00 Uhr).

Unter dem Titel „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ wird der Opfer des Holocaust gedacht (Evangelische Stadtkirche, 18:00 Uhr): Das Klavierquintett der Hochschule für Musik Karlsruhe spielt Werke von Gustav Mahler und Dmitri Schostakowitsch.

Im Tollhaus (Alter Schlachthof 35, 20:00 Uhr) spricht der Dokumentarfilmer Eric Friedler (Foto) über Erinnerung – Gegenwart – Zukunft. In Bruchsal spricht der Historiker Wolfgang Benz über die „Reichskristallnacht“ als inszenierte Gewalt gegen Juden und Fanal für den Holocaust (Fr 10. November, 20:00 Uhr, Rathaus am Marktplatz, Anmeldung unter kultur@bruchsal.de).