Klappe auf präsentiert:
> Fr, 2.3., Tollhaus Karlsruhe 20.30 Uhr
Thomas Pigor > hat das kabarettistische Chanson auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht. Sein Gesänge Chanson zu nennen, träfe die unverschämte musikalische Bandbreite, in der er agiert, allerdings wiederum nur unzureichend. Kleinkunst, sagt Pigor der Öffentlichkeit, klingt wie Kleingärtner, Halbmarathon oder Küssen ohne Zunge. Was Pigor, Eichhorn und Ulf auf der Bühne vorexerzieren, ist selbstredend Großkunst: Machtkämpfe, Strukturanalysen und Beziehungsdramen mit sich, untereinander und mit der Restwelt. Ulf übrigens vertritt die moderne, computergenerierte Musik versus Eichhorns klassische Kabarett-Chanson Schule. Bei den Pigorschen Bühnenauftritten gebietet die Vorsicht, ausschließlich sorgfältig reflektiert zu lachen. Um dann festzustellen: Auch dabei brüllt man, tränt und klopft Schenkel. Rhythmisch betonter Gesang auf meist eher schrägspröde Begleitung von Mensch und Maschine lässt Pigors irrsinnige Texte erstrahlen. Gerne nutzt Pigor den über die Reimkante kippenden Satz als Stilmittel, immer wohldosiert, nie aufdringlich. -tz