Journey dürften nach Toto die bestgehasste Band in Kritikerkreisen sein. Ihre Verbrechen sind multipel: Sie beherrschen ihre Instrumente und sie können Songs schreiben. Sie produzieren musikalische Filme, aber eben nicht fürs Dogma Kino, sondern ganz große breite Hollywood-Schinken. Ihr Hit „Wheel in the Sky“ aus den frühen 80er Jahren mag vielleicht der einzige Song sein, an den man sich heute noch erinnert. Aber gerade nach der Reformierung 2001 und dem Album „Arrival“ mit dem neuen Sänger Steve Augeri haben sie gezeigt, dass sie noch immer Kathedralen des Klangs mit Ohrwurmcharakter erschaffen können. 2006 kommt mit dem Produzenten Kevin Elson der Erfolgsgarant der frühen Jahre zurück – und das Album „Generations“ ist für viele Fans der ersten Stunde ein Aha-Erlebnis: Abgeklärte Perfektion am Gerät gepaart mit unwiderstehlichen Hooklines und tüchtigem Groove. Oder anders gesagt: Harmlose Amerikanische Familienunterhaltung mit silbernen Zierleisten, aber Eiern dran. Inzwischen allerdings mit Jeff Scott Soto am Mikro, dem man allenfalls vorwerfen könnte, dass er mal bei Yngwie Malmsteen gesungen hat. -tz >