Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2023
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Och nö

von wegen Meinungsfreiheit

Bild - Och nö
Da hat die große Mehrheit gerade die Demokratie in Deutschland - bei allen Mängeln - schätzen gelernt und schon wird wieder einiges davon demontiert. Nicht das Arbeiten unter der Fuchtel unseres despotischen Autokraten in unserem Büro ist gemeint, nein, sondern das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben. Beispiel Kritik: im letzten Vorwort wurde bewusst vermieden, die Grünen zu kritisieren, weil man befürchten musste, sofort als Populisten oder gar Nazis abgestempelt zu werden - wer will das schon.

Ein Mittelständler aus Düren brachte an seinem Firmengebäude ein Riesenplakat mit dem dem Konterfei von Baerbock und Habeck an und der Bildunterschrift: „Wenn ein Clown in einen Palast einzieht, wird der Clown kein König, sondern der Palast wird zum Zirkus.“Das brachte ihm im Internet übelste Beschimpfungen und Drohungen ein, wie z.B. „Das Böse. Monster in Menschengewand“ oder „Hoffentlich hackt Ihnen sehr bald einer die tiefbraune Rübe ab, Nazi und Grünen Stalker“. Ihn ärgert auch eins (Zitat): „Jede Kritik an den Grünen oder Volksparteien werde schon automatisch in die rechte Ecke gestellt.“
Auch ein flapsiger Hinweis, dass Frau Baerbock bei ihren früheren Trampolin-Übungen besser auf eine ausreichende Deckenhöhe hätte achten sollen, ruft schon einen Sturm der Entrüstung hervor. Wer es, wie Dieter Nuhr, wagen sollte, die unantastbare Greta T zu kritisieren, muss mit einem Orkan von Beschimpfungen und Drohungen rechnen. Dabei lebt eine Demokratie von einem Miteinander unterschiedlicher Ansichten - und von der Meinungsfreiheit. Wer glaubt, moralisch im Recht zu sein, und deshalb keinen Widerspruch dulden muss, dem ist eine Diktatur oder absolute Monarchie nicht fremd. Königin Carla von der letzten Generation oder Königin Luisa von Fridays for Future - das wäre dann die Frage. Es gibt dann noch einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie: Einen politischen Witz kann man in einer Diktatur meistens nur einmal erzählen.
Aber nun Schluss damit. Wir halten uns eh von allen Verunglimpfungen fern. Das ist nicht unser Stil. Da machen wir nicht mit. Demokratie hin oder her. Wir sind harmoniebedürftig und vermeiden jeden Disput. Wir haben genug Übung darin, denn bei dem Chef fällt uns das sehr leicht. Wir sind ja nicht lebensmüde. Bleibt noch eins: Wünschen wir uns allen einen wunderschönen, farbenfrohen Herbst - das bunte Kulturangebot dazu gibt es ja bereits. -giovanni enrico