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Archiv: 03.2007
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Ferenbalm-Gurbrü Station

Die Galeristen Baden


Ferenbalm-Gurbrü Station ist der Name einer Bedarfshaaltestelle im Bieler Seeland und auch seit Sommer 2006 eine Galerie für aktuelle Kunst im Karlsruher Passagehof. Die Betreiber, Lukas und Sebastian Baden, studierten beide Kunsterziehung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste mit dem Beifach Germanistik. Bis zum 10. März ist die Ausstellung Poetics Country Part One zu sehen, dem folgt Poetics Country Part Two.
Was hat eine Bedarfshaltestelle im Bieler Seeland mit eurer Galerie gemeinsam´
Lukas Baden: Wer in unsere Galerie kommen möchte muss mit einem Fahrstuhl, der entweder von Sebastian oder von mir bedient wird, hochfahren. Das passt ideal zu unserem Konzept. Wie bei der Bedarfshaltestelle hält man nur auf Bedarf: Der Betrachter hält nur auf Bedarf und auch die Station hält nur auf Bedarf. Wir machen nur dann Halt, wenn es irgendwie sein muss – im metaphorischen Sinne.

Ferenbalm-Gurbrü Station ist ein sehr ungewöhnlicher Name für eine Galerie´
Sebastian Baden: Obwohl wir funktionieren wie eine Galerie nennen wir uns nur im Untertitel „Galerie für aktuelle Kunst“. Station haben wir uns genannt, weil es ein Ort ist, wo man hinkommt, kurz anhält und dann weiterfährt. Dass es klingt wie ein türkischer Fussballclub hat dann den positiven Nebeneffekt, dass es wirklich diese Exotic mit sich bringt, die wir versuchen zu vermitteln. Wir machen Ausstellungen, die keine andere Galerie so durchführt.Der Name selbst ist, in seiner Unaussprechlichkeit, ein Teil des Ausstellungskunstwerks.

Wer kam auf die Idee, gemeinsam eine Galerie zu betreiben´
Sebastian Baden: Ich war für ein Jahr in der Schweiz, um dort zu studieren. Als Abschluss meines Kunststudiums und vor dem Umzug nach Karlsruhe habe ich dann eine Ausstellung in meinen Privaträumen organisiert und wollte ab da im Ausstellungsbereich tätig sein. Lukas hatte – unabhängig von mir - zur gleichen Zeit die gleiche Idee. Nachdem wir einige Erfahrungen im Galeriebereich gesammelt hatten, haben wir uns selbstständig gemacht. Und mit der UND – Plattform zur Präsentation von Kunstinitiativen in Karlsruhe gab es dann die Ferenbalm-Gurbrü Station, weil wir dort mit den Künstlern, mit denen wir arbeiten, mitmachen wollten.

Was unterscheidet eure Galerie von anderen Galerien´
Sebastian Baden: Wir bringen viele Künstler zu einem Thema zusammen. Das heißt, wir picken uns aus den künstlerischen Werken die Arbeiten heraus, die wir natürlich mögen und vielleicht auch verkaufen können und die in unsere thematischen Ausstellungen passen.
Das ist ein sehr hoher organisatorischer Aufwand. Dann zeigen wir Arbeiten aus Privatsammlungen, die zum Teil auch unverkäuflich sind. Das entspricht eher dem Prinzip eines Museums und nicht dem einer Galerie. Außerdem haben wir Arbeiten von den Künstlern selbst und von anderen Galerien. Wir arbeiten gerne mit verschiedenen Künstlern zusammen und die, die mit uns arbeiten werden auch gefördert. Uns erscheint es nicht so sinnvoll, wie die anderen Galerien, ein paar Künstler im Programm zu haben und mit denen Einzelausstellungen zu zeigen. Unsere Galerie zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie kein festes Programm mit zehn Positionen hat.

Ihr bringt also ganz verschiedene künstlerische Positionen in einen Zusammenhang´
Lukas Baden: Ja, es ist wichtig, die Künstler miteinander zu vernetzen. Junge aufstrebende Künstler stellen gemeinsam mit etablierten Künstlern aus. Das ist zwar kein Tabubruch, aber es ist ungewöhnlich. Und es scheint zu funktionieren.

War es schwierig für euch, die Seite zu wechseln´
Sebastian Baden: Ja, das war schwierig. Früher war man selbst auf Vernissagen und hat sich überlegt, ob man da ausstellen könnte. Jetzt kommen die Leute zu uns und sprechen uns darauf an. Beispielsweise ist Axel Heil, ein Professor von der Staatlichen Akademie, bei Poetics Country mit im Programm. Galeristentätigkeit ist Repräsentation. Wir sind häufig unterwegs auf Messen und Vernissagen, knüpfen Kontakte und präsentieren unsere Galerie.
Jetzt läuft gerade eure dritte Ausstellung Poetics Country Part One. Am 16. März startet dann Part Two. Was wird gezeigt´
Poetics Country ist natürlich wieder eine Gruppenausstellung und zeigt künstlerische Landschaftsentwürfe in allen Medienformen. Die Ausstellung ist zweigeteilt, wobei sich beide Teile aufeinander beziehen, sich aber von der Atmosphäre leicht unterscheiden. Welcher Künstler wann zu sehen ist, wird am Tag der Vernissage bekannt gegeben.

Ferenbalm-Gurbrü Station, Passagehof (cZwishen Akademei- und eWald) /
Poetics Country Part One noch bis 10. März

/ Part Two: 16. März bis 21. April,

Mittwoch & Freitag 15 – 20 Uhr, Samstag 11 – 14 Uhr & nach Vereinbarung - 0176 62100774-

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