Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2007
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Das jubez feiert

Musik und mehr





Das Newcomerfestival ist eine der markanten Konstanten, die sich durch die 25jährige Geschichte des Jubez wie ein roter Faden, wie die Tradition in den vielen Fortschritten, durchzieht: Als 1982 mit dem Jubez „eine neue Ära Karlsruher Jugendarbeit“ an den Start ging, schlug auch seine Geburtsstunde. Mit 1000 Zuhörern und zehn lokalen Bands war das Festival schon damals ein Erfolg, 1984 hatte der Freitag-Rocktag Premiere, eine Plattform für regionale Bands. Auch den gibt es heute noch. Gleichzeitig lief damals im Jubez offene Jugendarbeit, das heutige Café war dafür zentraler Aufenthaltsbereich.
Es funktionierte nicht alles wie geplant in den frühen Achtzigern. So musste der „offene Treff“ 1983 wegen Problemen mit Punks und Rockern vorübergehend schließen. Zudem: „offene Jugendarbeit und abends ein Konzert – das ging nicht“, sagt Manfred Morlock, seit 2002 Leiter des Jubez. Offene, betreute und jugendkulturelle Arbeit unter einem Dach, das musste an den gegensätzlichen Ansprüchen der Zielgruppen scheitern. Kurt Roth, damals Vorsitzender des Stadtjugendausschusses, musste in den Anfangstagen mehr als einmal im Rathaus den Vorwurf entkräften, im Jubez würden die Jugendlichen „verdorben“.
Nicht nur Jugendliche interessierten sich für den Jazzclub, der 1985 als Untermieter einzog. Beim 1. internationalen Folklorefestival im gleichen Jahr kooperierte das Jubez mit der „Wirkstatt“ und amnesty international. Kooperationen sollen auch in Zukunft noch oft eine wichtige Rolle im Jubez-Betrieb spielen. Rita Puchalla nennt für die jüngere Zeit Organisationen wie „attac“ oder „greenpeace“.
1988 wurde die Konzeption des Jubez auf eine neue Basis gestellt, die für die kommenden Jahre tragfähig sein sollte: Statt offene Jugendarbeit jetzt Betrieb des Jubez als kulturelles Zentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Weitere Partner sollten ins Boot geholt werden, um die Angebote auszuweiten. Was sich hier getan hat lässt sich an den „Klassikern“ im Programm ablesen – und bestätigt Manfred Morlock, der deutlich macht: „das Haus wird oft nur als Veranstaltungsort wahrgenommen, aber durch seine Multifunktionalität unterscheidet es sich von anderen. Natürlich sind in einem Vierteljahrhundert Jubez Größen wie Sportfreunde Stiller, Wolf Biermann oder Badesalz im Jubez aufgetreten, aber das ist nur eine Seite der Medaille. Genauso wichtig ist der Kreativbereich. Die offenen Werkstätten kann jeder nutzen – „so lange und so oft er möchte“, sagt Rita Puchalla, die Leiterin des Kreativbereichs. „Wir versuchen projektorientiert die Bereiche zu verknüpfen, so läuft samstags beispielsweise ein Instrumentenbau- Workshop. Da wird bei uns in der Holzwerkstatt ein Cajon gebaut, andererseits haben wir auch Kinderveranstaltungen im großen Saal“. Wie etwa den Hans Christian Andersen-Familientag „mit Theater und ergänzenden Kreativangeboten“ oder „The Show“. Bis zu 900 6-27jährige sind an einem Wochenende auf der Bühne beim größten semi-professionellen Tanzwettbewerb in Baden-Württemberg.
Da ist die Jubezmediale (2001 aus den ersten Medientagen im Jahr zuvor entstanden)– ein Projekt zur Steigerung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Jeweils drei Tage lang gibt es Angebote vom Trickfilmstudio über CNC-Fräsen bis zu „Tonen bei Musik“, in Kooperation mit dem ZKM und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. 2004 zieht die JAZ-Computerschule ein, die generationenübergreifende Kurse rund um den PC anbietet. Das Jubez ist Partner des PopNetz, des regionalen Fördernetzwerks für Musiker. Auftrittsmöglichkeiten werden so ergänzt mit Seminaren und Workshops, bei denen die Nachwuchstalente das Rüstzeug mitnehmen, mit dem sie später draußen in der Welt des Showbusiness überleben können. Nüchtern gesagt, geht es um die Vernetzung zwischen Künstlern, Veranstaltern, Produzenten und weiteren Partnern. Das Newcomerfestival, schon seit 1991 in Partnerschaft mit dem Substage betrieben wird 2005 zum New Bands Festival und holt als weiteren Partner den Kulturverein „Tempel“ mit ins Boot
Und wenn bei gutem Wetter tausende Skater durch die Karlsruher Straßen nach Ettlingen und zurück sausen, dann ist skatenite – ein massensportliches Großereignis und eine Erfindung, die im Jubez im Jahr 2000 ausgeheckt wurde. Wohin geht die Reise´ Schulkooperationen sind ein wichtiges Zukunftsthema, sagen Manfred Morlock und Rita Puchalla und verweisen auf bereits in Gang gesetzte Projekte zusammen mit zwei Hauptschulen. Denn: Eine Zusammenarbeit mit Schulen verstärkt nicht zuletzt die öffentliche Wahrnehmung des Jubez. -tz
> Jubez, Kronenplatz 1, Karlsruhe - 0721-935193 - www.jubez.de



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